brief des tages:
Woran erinnern die Ereignisse im Iran?
„Immer mehr Tote in Iran“, taz vom 3. 1. 18
Die Linke pflegt viele Verschwörungtheorien, sieht den Imperialismus mit seinen Machenschaften ein neues Schachspiel absolvieren.
Die AfD und Co. möchten das „stabile System“ konservieren und haben Angst vor einem zweiten Afghanistan oder Syrien. Die selbsternannten Nonnen und Heiligen islamischer Gesellschaften rund um den Iran erkennen die lang ersehnte Rache Gottes gegen ein teuflisches Regime.
Erneut: Kein einziges Wort über Menschenmassen, die aus eigenem Antrieb heraus Korruption, Willkür, Vetternwirtschaft, soziale Missstände, fehlende Umverteilung von oben nach unten, Finanzierung und Führung barbarischer Kriege in der gesamten Region, vor allem in Syrien, satthaben.
Absurd, dass all die oben genannten den Anspruch erheben, wie kein anderer für den „kleinen Mann“ zu sein. Sie sprechen in seinem Namen; Worte wie „Gerechtigkeit“ und „sozial“ prägen ihre Auftritte und ihren Alltag. Wenn es um Veränderungen geht, sprechen sie ihm aber, wie im syrischen Fall, jegliche Selbstständigkeit ab. Sie erklären ihn schlichtweg für unmündig.
Saad Eddine Fidaoui, Buchholz
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