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Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Kaum ist die Wand im Kinderzimmer himbeerrot gestrichen, das Hochbett installiert, hagelt es Ideen für die Umgestaltung der Räumlichkeiten. Weil die Renovierung der Wohlfühloase im Monatstakt aber aus mehreren Gründen ungemütlich ist, bietet der Workshop „Tapetenwechsel!“ im Museum für Islamische Kulturen Raum für fantasievolles Ausleben innenarchitektonischer Spleens. Am Samstag sammeln Kinder ab neun Jahren um 14 Uhr auf langen Papierbahnen Deko-Entwürfe, die sie mit Schablonen, Musterrollen, Farben und Pinseln anfertigen. Die Ideen dazu ziehen sie aus reich verzierten islamischen Wandgestaltungen, die sie im Museum entdecken – und vielleicht passt ein Muster ja auch auf die schlicht himbeerrote Wand (www.smb.museum, Anmeldung erforderlich, Kosten 9 €, Eintritt Museum bis 18 Jahre frei).

Bereits fertig eingerichtete, prunkvolle Gemächer können Kinder ab sechs Jahren am Sonntag um 15 Uhr im Schloss Charlottenburg bewundern. Und nicht nur das. Bei der Familienführung „Mit der Kammerzofe Sophie durchs Schloss“ – Eltern haben nur Zutritt in Begleitung ihrer Kinder – plaudert diese nämlich aus dem Nähkästchen und erzählt private Details über Friedrich den Großen und seine Familie. Sophie half der Königsmutter in den Morgenmantel, bediente sie bei Tisch und beim täglichen Einerlei. Sie erlebte Friedrich, der später der Große werden sollte, als er noch ganz klein war und mit seinen Geschwistern um den besten Platz am Tisch stritt. Sophie weiß, wie Kindheit und Erziehung am Königshof abliefen, was für Vorlieben und Leidenschaften der Thronfolger hatte. Und selbstverständlich weiß sie auch von den weniger sonnigen Seiten des Königsdaseins zu berichten (www.spsg.de, Anmeldung: 3 20 91-0, Familie 20 €, einzeln 10 €).

Ziemlich schmucklos und kahl präsentiert sich dieser Tage dagegen die Natur. Und trotzdem ist enorm was los. Im Britzer Garten entdeckt Katrin Scheurich vom Freilandlabor Britz am Samstag um 14 Uhr gemeinsam mit Familien Fußabdrücke, Fraßspuren und Federn von winterlichen Parkbewohnern. Das geht nämlich auch, wenn kein Schnee liegt, weil die Zapfen, die am Wegrand liegen, oft Fraßspuren haben und damit offensichtlich wird, dass Maus, Specht oder Eichhörnchen versuchten, an die leckeren Samen heranzukommen. Und weil die Veranstaltung „Tierspuren & Meisenkugeln“ heißt, werden anschließend noch Futterklöpse für das Federvieh, das den heimischen Balkon frequentiert, gebastelt. Die Spuren, die sich dann dort finden, putzt man einfach stillschweigend weg (Kosten: 5 €, Anmeldung: 703 30 20).

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