: Kuscheln für die Kraft
Früher war alles besser (1): die Katastrophe
Weihnachten 2017 – das war das ruhigste Fest seit Langem. Normalerweise schlägt der Weltgeist ja gern zu den Feiertagen zu, dann hat er den idyllischen und besinnlichen Hintergrund, vor dem Katastrophen erst so richtig furchterregend wirken. Ob Erdbeben oder Tsunami, Vulkan- oder Kriegsausbruch – irgendwo in einer abseitigen Ecke der Erde rumpelte und krachte es immer. Oder der Weltgeist erlaubte sich einen kleinen Spaß und ließ irgendeinen weltweit wirkenden Prominenten von einem Güllelaster überfahren. Da war ihm keine Absurdität absurd genug. Aber in diesem Jahr: null! Keine einzige Weihnachtskatastrophe! Früher war eben doch alles besser. Da hatte der Weltgeist noch Kraft für zwei, jonglierte mit den vier Elementen, führte dem Menschen die Nichtigkeit seiner Existenz im Angesicht des Erschütternden vor. Auf dass ein jeder in Demut verharrte. Doch heute hat auch er sich eingekuschelt, scheint erschöpft zu sein, von all den kleinen und großen Katastrophen, die er das ganze Jahr über hatte organisieren müssen. Und so hat er nun über Weihnachten Kraft gesammelt für sein nächstes Bubenstück. Denn eins weiß der Weltgeist gewiss: Er hat noch eine ganze Menge auf der Katastrophenpfanne. Und es ist noch lange, lange nicht aller Tage Abend.
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