Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt:
Da hätte man etwa „Around and Around“ und „Maybellene“ und natürlich „Roll Over Beethoven“, oder auch „Sweet Little Sixteen“ und „Johnny B. Goode“ und den „Brown Eyed Handsome Man“, nicht zu vergessen „Come On“ und „Carol“, „Memphis, Tennessee“ sowieso, um nur mal eine Handvoll von diesen Liedern zu nennen, die da eine Sache erst in Gang brachten und sie dann am Kochen hielten, ja, round and round and round we go… the beat of the drums, loud and bold. Rock, rock, rock and roll, the feeling is there, body and soul.
So hat das Chuck Berry in seinem Song „School Days“ geschrieben. Körpermusik, Seelenmusik. Rock ’n’ Roll.
Und diese ganzen anderen Lieder, die stammen schon auch von Chuck Berry. Eine kleine Auswahl nur. Wenn man für den Rock ’n’ Roll einen anderen Namen finden müsste, meinte mal John Lennon, dann könnte man ihn einfach „Chuck Berry“ nennen.
Natürlich hatte John Lennon damit Recht.
Deswegen sollte man sich in dem hinsiechenden Jahr vielleicht doch daran erinnern, dass 2017 das Jahr war, in dem dieser Mann, 90-jährig, am 18. März, gestorben ist. Chuck Berry. Rock ’n’ Roll.
Und round and round and round we go, muss ja weitergehen, also bitte sehr: Bernd Begemann. Der mal mit am Aufbau der Hamburger Schule beteiligt war. Der Liedermacher, der Rock ’n’ Roller, der Unterhaltungskünstler, der in einer besseren Welt mindestens megaerfogreich wäre und in einer Popularitätsliga spielen würde wie ein Lindenberg oder Grönemeyer. Aber Begemann ist halt kein Lindenberg und kein Grönemeyer und macht stattdessen in seinen Konzerten den jeweiligen Ort zu einer besseren Welt. Weil aber der Mann seine Konzerte zeitlich gern zum Äußersten ausreizt und dann noch mit einem erweiterten Zugabenteil aufwartet, darf man schön lange darin verweilen in dieser anderen und dabei nie weltflüchtigen Welt. Man muss nur hingehen. Am Mittwoch spielen Bernd Begemann & Die Befreiung im Monarch (27. 12., Skalitzer Str. 134, 20 Uhr, 16,50 €).
Am allerletzten Samstag dieses Jahres darf man nochmals weit zurückblicken, beziehungsweise nachhorchen, wie die Sechziger im Spezialfeld des YéYé klangen, also die Beat-Bewegung in Frankreich, die im Schokoladen von Moto um die Sängerin Svenja Wolter ganz apart nachgestellt wird. Da kennt man sich mit Françoise Hardy und France Gall gut aus. Schön wäre es, wenn bei dem Konzert dazu was von Johnny Hallyday angestimmt würde. In Erinnerung an den am 6. Dezember verstorbenen Sänger, der in Frankreich doch mindestens Gott war (30. 12., Ackerstr. 169, 19 Uhr).
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