: Leb’schnell, werd’alt
Was aus dem Aufbegehren wurde: In Hannover kommen die Chaostage auf die Theaterbühne
Von Alexander Diehl
Ob er „wirklich tot“ sei, fragt jetzt das Hannöversche Staatstheater und meint damit: Punk. Der ist ja gerade 40 geworden, wenn man denn das Jahr 1977 und die da erschienenen Debütalben bestimmter Bands zugrunde legen möchte. Widerlegt hat der Punk mit diesem Jubiläum freilich manche seiner Kernsätze, „live fast, die young“ (Circle Jerks) oder „No future“ (Sex Pistols).
Nun war Punk natürlich immer mehr als nur ein Musikgenre, und gerade in Hannover bildete sich ja diese ganz besondere Form heraus, ihn zu praktizieren: Gelten die Chaostage vielen Beobachtern als bloße Randale unter Alkoholeinfluss, richteten sich die ersten, 1983 schon, ja gegen durchaus Reales: eine „Punkerkartei“ der Polizei sollte weggefegt werden.
Was übrig ist vom Punk und vom Protest, diese Fragen sind der Ausgangspunkt für Ulrike Günthers Recherche, die an diesem Samstag Premiere hat: Die Geschehnisse von 1983 dienen der Regisseurin dazu, spätere und heutige Aufstandsbewegungen zu beleuchten, und den Text liefern unter anderem Interviews mit Menschen, die damals dabei waren.
„Chaostage – Der Ausverkauf geht weiter!“. Premiere: Sa, 9. 12. (ausverkauft), weitere Termine: 19. + 28. 12., 18. 1. 2018, je 20 Uhr, Hannover, Cumberland
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen