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Untote am Glockenseil

Zombie-Firmen? Bundesbank: Nicht so schlimm

Achtung, Spoiler! Die Hölle, die Sie in diesem Text erleben werden, macht Ihren Lesesessel zum elektrischen Stuhl! Grund des Schreckens ist eine Horrormeldung, die am gestrigen blutigen Montag über die Ticker der Nachrichtenagentur Reuters kam: „Die Zahl der Zombie-Firmen in Deutschland ist laut einer Untersuchung der Bundesbank … gering!“ Aber was sind „Zombie-Firmen“? Sind es Vereinigungen untoter Geschäftsleute, die der Republik den Schädel aufbohren wollen, dass ihr das Blut aus den Augen läuft? Um, wie es schon der berüchtigte italienische Gore-Film-Regisseur Lucio Fulci nannte, „einen Aufschrei gegen den latenten Faschismus in Provinzstädten“ zu provozieren? Die Erklärung ist profaner: Unternehmen werden „Zombie-Firmen“ genannt, wenn sie weiterbestehen, obwohl ihre Einnahmen zu gering sind, um wichtige Aufwandsposten zu finanzieren. O Graus! Es sind marode Firmen, die nur noch existieren, weil sie sich mit billigem Geld finanzieren können. Geld, an dem Blut klebt! Das Blut unschuldiger Kleinstädter! Doch die Blutbank, nein, die Bundesbank gibt Entwarnung: „Aufgrund ihrer geringen Bedeutung dürften von Zombie-Unternehmen aktuell keine Effekte ausgehen.“ Also heißt es diesmal leider nicht: „Ein Zombie hing am Glockenseil.“

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