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Archiv-Artikel

Gewalt am Putsch-Jahrestag

SANTIAGO ap/taz ■ In der chilenischen Hauptstadt Santiago ist es am Sonntag während eines Gedenkmarsches zum 32. Jahrestag des Militärputsches von Augusto Pinochet zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Auf einem Friedhof in der Innenstadt, wo an einem Mahnmal der über 3.000 Todesopfer der Diktatur von 1973 bis 1990 gedacht werden sollte, bewarfen Demonstranten Polizisten mit Steinen und Brandsätzen. Die Polizei ging mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Menge vor. Nach Angaben des britischen Senders BBC starb ein 16-jähriger Junge an einer Schussverletzung. Demnach wurden auch 21 Polizisten verletzt und 130 Demonstranten festgenommen. Die Polizei gab die Zahl der Demonstranten mit 9.000 an, nach Angaben der Organisatoren waren es weit mehr. Viele trugen Bilder des 1973 gestürzten Präsidenten Salvador Allende. 10.000 Polizisten waren aufgeboten, um für Ordnung zu sorgen. Auch in den Vorjahren war es am Jahrestag des Putsches von 1973 immer wieder zu Auseinandersetzungen linksgerichteter Demonstranten mit der Polizei gekommen.