piwik no script img

Kölner U-Bahn kommt später

Achteinhalb Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs dauert die Beweissicherung immer noch an

Die Beweissicherung an der Unglücksstelle des Kölner Archiveinsturzes zieht sich weiter hin. Deshalb wird sich die Fertigstellung der Nord-Süd-U-Bahn erheblich verzögern. Die Inbetriebnahme könne voraussichtlich erst im Jahr 2026 erfolgen, teilten die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) am Dienstag auf Anfrage mit.

Im März 2009 war das größte deutsche Kommunalarchiv eingestürzt, zwei Menschen starben. Die Staatsanwaltschaft vermutet Fehler bei der Bauausführung für die dortige U-Bahn-Linie als Unglücksursache. Die Beweissicherung wird laut KVB nun wohl bis 2019 dauern, 2020 könne ein eigens für die Ermittlungen errichteter unterirdischer Bau dann verfüllt werden. Weitere bis zu fünf Jahre seien anschließend für die Sanierungsarbeiten einzuplanen. Eine vollständige Inbetriebnahme war zunächst für 2023 angepeilt worden.

Der Archiveinsturz wird in zwei getrennten Verfahren aufgearbeitet. Ein Strafprozess wegen fahrlässiger Tötung und Baugefährdung beginnt am 17. Januar 2018 vor dem Landgericht gegen sechs Angeklagte – Beschäftigte der KVB und der am U-Bahn-Bau beteiligten Firmen. 126 Hauptverhandlungstage sind angesetzt. Parallel dazu laufen Ermittlungen, um zivilrechtliche Fragen zu klären. Die Stadt Köln geht von einem Sachschaden von 1,2 Milliarden Euro aus. (dpa)

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen