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Das Knie als größter Gegner

Der Ausfall von Raphael Nadal verbessert die Chancen von Alexander Zverev bei der Tennis-WM in London

Recht routiniert kommentierte Rafael Nadal sein verletzungsbedingtes Ausscheiden beim großen ATP-Finale in London. „Das Gute ist, dass es nichts Neues ist“, sagte Nadal. Er sei wahrscheinlich der Topspieler mit den meisten Verletzungen. Sein Team und er wüssten, was nun zu tun sei.

Sein Auftaktmatch gegen den Belgier David Goffin hatte er zuvor zwar noch zu Ende gebracht und nach drei spannenden Sätzen 6:7 (5:7), 7:6 (7:4), 4:6 verloren, doch er erklärte, es mache angesichts seiner Knieschmerzen keinen Sinn die nächsten Gruppenspiele zu bestreiten. Sonderlich niedergeschlagen wirkte er ob des vorzeitigen Turnierende nicht. „Natürlich bin ich enttäuscht. Aber ich werde nicht weinen. Ich hatte eine großartige Saison.“

Der 16-malige Grand-Slam-Champion verpasst damit eine weitere Chance, erstmals ATP-Finals-Sieger zu werden. Er beendet jedoch auch so als Nummer eins der Tennis-Welt das Jahr.

Das ohnehin geschwächte Teilnehmerfeld der ATP Finals verliert durch Nadals Aus ihren vorletzten Topstar: Die Weltklassespieler Novak Đjokovićund Andy Murray hatten sich gar nicht erst qualifiziert, weil sie lange verletzt waren. Der 36 Jahre alte Schweizer Roger Federer, Weltranglistenzweiter, ist nun alleiniger Topfavorit auf den Turniersieg. Auf Platz zwei der Titelanwärteliste steigt Alexander Zverev auf: Der deutsche Tennisstar ist der dritterfolgreichste Spieler des Jahres. Sollte sich der 20-Jährige für das Halbfinale qualifizieren, kann er dort nicht mehr auf Nadal treffen, der in der anderen der beiden Vierergruppen der Tennis-WM gespielt hatte. (taz/dpa)

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