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■ Radar Film Festival Hamburg
Das Radar nennt sich zu Recht „International“ und „Independent“. Seit nunmehr fünf Jahren bringen Ale Dumbsky und Boris Castro eine Auswahl aktueller Low-Budget-Filmproduktionen auf Hamburger Lein – und Wände. Dank eines bewährten Austausches mit kleinen Festivals in den USA gewährt uns das Radar einen guten Einblick auch in die US-amerikanische Produktion. Und Sichtweise darauf, was dort beim subkulturellen Filmschaffen gerade verschärft angesagt ist. Unter 400 Filmen wurde dabei dabei aber nicht nur Avantgarde ausgewählt. Die Auswahl wirkt subjektiv – gezeigt wird, was den beiden Veranstaltern gefällt. Ein besonderes Erlebnis versprechen einige der Musikfilme zu werden:
„20 Jahre Fidel Bastro – der Film“ Deutschland 2012, R: Kerstin Schroedinger (heute, 20 Uhr, Lichtmess), dokumentiert mit dem Hamburger Plattenlabel auch etwas von den Bands, die auf ihm veröffentlichen konnten und können: Superpunk, Potato Fritz, Stau, Knochen=Girl undhastdunichtgesehen: Wo die wilden Bands wohnen … Zur Weltpremiere haben sich die Labelväter, und nicht nur die, angekündigt. Nach dem Film wird im Café Treibeis nebenan ein DJ auflegen und gefeiert werden.
„Wir werden immer weitergehen...“ Deutschland 2012, R: George Lindt & Ingolf Rech (Fr, 20 Uhr, 3001), ist auch eine Premiere. Auch hier geht es um Musikmachen in Berlin und Hamburg als Gegenentwurf zu einer bürgerlichen Existenz. In Interviews und Konzertausschnitten gibt es Tocotronic, Die Sterne, Atari Teenage Riot, Britta, Kante, Goldene Zitronen und viele mehr zu hören und sehen. Nikel Pallat erzählt von Indigo, die Hamburger Punklabellegende Alfred Hilsberg von Zickzack ist dabei, auch Clubmacher, Musikdealer.
Aus den USA gibt es mehrere bemerkenswerte Spielfilme zu sehen, bei denen es wohl nur mit der Willkür des Filmrechtemarktes zu erklären ist, dass sie ausschließlich bei Radar zu sehen sind:
„5 Shells“ USA 2012, R: Paul Myers, (Fr, 21 Uhr, B-Movie), ist ein Roadmovie aus der Sicht der beiden Teenager Matti und Joslyn. Sie stehen plötzlich alleine da, ihre Eltern wurden umgebracht. Die ältere, Matti, zieht mit ihrer jüngeren Schwester los, quer durch Land. Ein Gewehr haben sie dabei. Und ihre Trauer und Verlassenheit. Dabei müssen sie sich auch behaupten. In gegenseitiger Verantwortung wachsen sie an der Herausforderungen.
Cinema Six USA 2012, R: Mark Potts & Cole Selix, (heute, 21 Uhr B-Movie), spielt eigentlich nur an einem Ort, dem Stanton Family Cinema. Kleine und große Dramen, spielen sich hier ab – im Projektorraum, vor der Kassenbox. Inszeniert wird das Leben der Kinomitarbeiter, als ob sie von ihrem Arbeitsplatz nicht loskommen. Was ist auch die reale Welt gegen alles, was sich auf, vor und hinter der Leinwand abspielt. Gaston Kirsche
Läuft bis Sa, 3. 11., in den drei Kinos 3001, B-Movie und Lichtmess sowie im Gewerbe 5, Golem, Centro Sociale und der Hamburger Botschaft, alle Hamburg
Infos: www.radarhamburg.com