: Bankpolitik machen
Hickel: Senat muss Bremer Landesbank befreien
Bremen taz ■ Der Bremer Senat nimmt seine „dringliche Führungsrolle“ beim Tauziehen um den Bankenplatz Bremen nicht wahr. Diesen Vorwurf hat gestern der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel erhoben. Hintergrund ist der Versuch der NordLB, die Bedeutung ihrer Tochterfirma Bremer Landesbank zu beschränken. Bürgermeister Henning Scherf (SPD) will den Streit in einem Spitzengespräch mit Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) schlichten.
Hickel fordert, die Bremer Landesbank aus der Abhängigkeit von der NordLB herauszulösten, um ihre „bisher sehr erfolgreiche Tätigkeit für Bremen und die Region auszubauen“. Sie könne dann sinnvollerweise mit der Sparkasse Bremen kooperieren – „bis hin zu einer Fusion“. Eine Kooperation der Bremer Institute war früher unter anderem daran gescheitert, dass ein Einfluss der NordLB auf die Bremer Sparkasse ausgeschlossen werden sollte. Chef der Bremer Landesbank ist der Ex-Sparkassen-Vorstand Thomas Buchbinder.
Nach Ansicht Hickels müsste der Senat 92,5 Prozent der Landesbank-Anteile von der NordLB kaufen oder andere KäuferInnen aus Bremen finden. Das Land verfüge zwar nur über 7,5 Prozent der Anteile, „von Bedeutung ist jedoch die stille Kapitalbeteiligung mit einem Volumen von 650 Millionen Euro“, schreibt er. In die Verhandlungen mit den Kapitaleignern der NordLB könne auch eine mögliche Rücknahme dieser Beteiligung eingebracht werden, mit der einst die Rating-Position der Landesbank verbessert worden war. kawe