: Studiengebühren für schlechte Zeiten
LEHRE Niedersächsische Unis sparen Einnahmen. Die zahlenden Studenten haben nichts davon
ACHIM MEYER AUF DER HEYDE, STUDENTENWERK-GENERALSEKRETÄR
In Niedersachsen liegen auf den Konten der Hochschulen noch rund 77,3 Millionen Euro aus Studiengebühren. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des niedersächsischen Wissenschaftsministeriums hervor. Ein Großteil der Gelder sei an „bereits genehmigte Projekte und feste Ausgaben gebunden“, sagt Ministeriumssprecher Rüdiger Fischer.
Das kritisiert der hochschulpolitische Sprecher der niedersächsischen Linken, Victor Perli: Rücklagen sollten aufgebraucht werden, stattdessen seien sie im Vergleich zum Vorjahr sogar noch gestiegen, sagt er. Studiengebühren sollten „sofort abgeschafft und vollständig durch Landesmittel ersetzt werden“.
Niedersachsen gehört mit Bayern zu den beiden letzten Bundesländern, die noch Studiengebühren erheben. Hier kostet Studieren 500 Euro im Semester und bis zu 800 Euro dürfen die Universitäten erheben, wenn Studenten ihre Regelstudienzeit überziehen. Die Hochschulen haben so seit Einführung der Gebühren im Jahr 2006 rund 488 Millionen Euro eingenommen. Das Geld soll die Lehre verbessern, steht im Gesetz.
„Es kann nicht sein, dass nur nachfolgende Generationen profitieren“, sagt auch der Generalsekretär des deutschen Studentenwerks, Achim Meyer auf der Heyde. Gebühren sollten, so habe es die Politik vorgesehen, den zahlenden Studenten selbst zugutekommen. KLU