: Mit tausend Zungen wählen
O heil’ger Geist, fahr in mich rein; wie damals, gib mir Zungen! Und trage du mein Kreuzchen ein, mir ist es meist misslungen.
Der Kirchhof soll geräuchert sein, dem Brüderle nichts mangeln! Ich hole mir schon mal den Wein und geh zur Havel – angeln.
Die Menschenfischer haben mich dem Heilbutt gleich am Haken. Die Wahl ist wahrlich fürchterlich –ihr Zungen, macht den Kraken!
Ich schwank so zwischen Angelus, dem Tierfranz von Assisi, dem armen Joseph, Spiritus, und Gregor, Papst von Gysi.
Wie’s in mir züngelt, wie’s mich quält, mich taubes Rohr im Winde! Das heißt, ich hab ja briefgewählt – im AWO-Bus für Blinde!
Reinhard Umbach