KOMMENTAR: PETRA SCHELLEN ÜBER MUSEUMSPOLITIK
: Kein Cent, nirgends

Wenn man es recht bedenkt, ist der Hamburger Museumsbesucher nach der jüngsten Stiftungs-Reform genauso schlau wie zuvor. Denn ob die vier stadtgeschichtlichen Museen im Stiftungsverbund agieren, oder ob man einige herauslöst, interessiert den letztlich wenig. Der Besucher will stimmige Konzepte, klare Unterschiede zwischen den Häusern sowie eine schlaue Besucherführung.

Daran aber haben sich schon mehrere Kultursenatoren versucht; alle ohne Erfolg. Das liegt vor allem daran, dass zwar reichlich Ideen zur gemeinsamen Führung, Verwaltung, Vermarktung entwickelt werden und es zudem verlockend erscheint, endlich eine eigene Museumslandschaft Hamburg-Ost mit Bergedorfer Schloss und Rieck Haus zu haben.

Nur gibt es für all diese wichtigen Verbesserungen und Modernisierungen – so steht es klar im jüngsten Konzept – keinen Cent mehr. Auch wird kein Zeitpunkt benannt, zu dem der Erfolg der Reformen überprüft, eventuell gar die ganze Neustrukturierung evaluiert wird.

Somit sind die Museumsdirektoren weiterhin sich selbst überlassen und müssen die Verstaubtheit ihrer Häuser verantworten, die sie nicht beheben können. Aber vielleicht wird es ja der irgendwann zu kürende Alleinvorstand der Stiftung endlich richten.