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Alexander Dobrindt: Neuer Posten, neues Glück

Foto: Heiligenfoto: dpa

Zwischen all den Meldungen, die am Tag nach der Bundestagswahl im Minutentakt hereinrauschten, entdeckten wir gestern eine Mitteilung, die nur auf den ersten Blick nichts mit den aktuellen Zuständen zu tun hatte. Sie stammte von der Apotheken Umschau, die wir gern auch liebevoll Apo nennen: „Schleimbeutel bei einer Entzündung kühlen und schonen.“ Was wie ein medizinischer Tipp daherkam, hatte doch einen erstaunlichen politischen Bezug, denn gleich am Montag begann das große Postengeschacher für verbrauchte Amtsträger. So meldete der fahle Noch-verkehrsminister Alexander Dobrindt mit geradezu entzündeter Verve seinen Anspruch an, neuer CSU-Landesgruppenchef im Bundestag zu werden. Auch ein Dobrindt will eben versorgt sein. Die CSU aber sollte keine übereilten Fehler machen, sondern den Rat der Apo beherzigen und den Schleimbeutel Dobrindt kühlen und schonen für höhere Weihen. In dunklen Zeiten braucht es Lichtgestalten: Alexander Dobrindt sollte Papst in Rom werden. Als Alexander IX. könnte er seinen heiligen Schleim in alle Welt tragen.

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