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Archiv-Artikel

Oppositionelle bemühen sich um Einheit

SYRIEN Bei einem mehrtägigen Treffen im Golfstaat Katar soll auch über die Bildung einer Exilregierung gesprochen werden. Syrische Panzer dringen erstmals in die Pufferzone auf den Golanhöhen ein

DOHA/BEIRUT afp/dapd | Fast 18 Monate nach Beginn des Aufstands in Syrien sucht die Opposition des Landes erneut eine einheitliche Linie. Im Emirat Katar begann am Sonntag eine fünftägige Konferenz zur Einigung über ein gemeinsames Vorgehen gegen die Führung von Präsident Baschar al-Assad.

An dem Treffen in Doha unter der Schirmherrschaft der Arabischen Liga nahmen neben dem Syrischen Nationalrat (SNC), der bislang wichtigsten Formation der Opposition, etliche weitere Gruppen teil. Am Mittwoch wollen die 286 SNC-Mitglieder eine neue Führung bestimmen, am Donnerstag sollen Beratungen über die Bildung einer Exilregierung folgen.

Vor dem Treffen war erwartet worden, dass der langjährige Oppositionelle Riad Seif die Exilregierung leiten könnte. Dies schloss der 66-Jährige kurz vor Beginn der Zusammenkunft jedoch aus. „Ich werde auf keinen Fall Kandidat für die Führung der syrischen Exilregierung sein“, sagte er in Doha. Zur Begründung nannte Seif gesundheitliche Probleme.

Seif sagte zugleich zu, er wolle dabei helfen, eine „politische Richtung zu finden, die das syrische Volk und die Welt zufriedenstellt“. Er versprach, dass die angestrebte Exilregierung „kein Ersatz für den SNC“ sein solle. Ziel sei eine „Regierung von Technokraten“, in welcher der SNC „eine wichtige Komponente“ sein werde, sagte Seif. Ziel der Beratungen in Doha ist es, die zersplitterte syrische Opposition zu einen und mehr Kurden, Aleviten und Christen einzubeziehen.

Das Treffen erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die syrischen Rebellen Geländegewinne im Norden machen. Am Samstag begannen sie eine Offensive und brachten vorübergehend eine Flugabwehrstellung in ihre Gewalt. Außerdem griffen sie den Armeeflughafen Taftanas an. Von hier aus starten häufig Hubschrauber ihre Luftangriffe. Auch am Wochenende bombardierte die Luftwaffe wieder zahlreiche Stellungen der Rebellen.

Am Samstag drangen erstmals drei syrische Panzer in die entmilitarisierte Zone auf den Golanhöhen vor. Israel legte daraufhin Beschwerde bei der UN-Friedenstruppe ein, die dort stationiert ist. Die israelische Armee ging davon aus, dass der Vormarsch im Zusammenhang mit den Kämpfen gegen die Rebellen stand.

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