: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Air Berlin ist beliebt
Die deutsche Fluglinie Air Berlin wurde so weit kaputt gewirtschaftet, dass nun auch der Hauptaktionär Etihad kein Geld mehr zuschießen wollte: Insolvenz. Eine Handvoll Unternehmen buhlen jetzt vor allem um die Flugzeuge. Zur Lufthansa und EasyJet gesellte sich nun auch Condor. Auch der Nürnberger Unternehmer Wöhrl hat Interesse. Schlechter gelaunt sind die Kunden: Ihre Bonusmeilen sind schon verfallen. Zumindest die roten Schokoherzen werden weiter an die Fluggäste verteilt. Es soll ein süßer Abschied sein.
2. Die Golfspieler sind beleidigt
Ein Wortwitz mit Folgen: Ihn interessierten die „Golffahrer“ mehr als die „Golfspieler“, sagte SPD-Kanzlerkandidat auf einer Wahlkampfveranstaltung. Vielleicht hatte der fußballspielende Arbeiter Martin Schulz den reichen Schnösel im Blick, der auf saftigem Grün den Schläger schwingt. Vielleicht dachte er auch konkret an US-Präsident Donald Trump. Jedenfalls bekam er in Trier Applaus, als er sich im Kontext der Abgasaffäre so äußerte. Dafür sind die Golfspieler jetzt beleidigt. „Die Pauschaldiffamierung der Golfspielerinnen- und spieler“ gehe deutlich zu weit, schreibt der Präsident des Deutschen Golf Verbands in einem offenen Brief. Es sei eine Frechheit, sie sie als arrogante Menschen zu bezeichnen, die einen ganzen Industriezweig gefährdeten. Arroganz vielleicht nicht, aber ein bisschen jammerlappig schon.
3. Äpfel und Birnen werden rar
Frost im April, Hagel im Sommer, mal zu wenig Regen, mal zu viel. Das ziemlich wechselhafte Wetter in diesem Jahr hat Folgen: Die Ernten fallen teils sehr schlecht aus, besonders beim Obst. Die deutschen Bauern rechnen mit 550.000 Tonnen Äpfel, das ist weniger als die Hälfte der Vorjahresernte. Bei den Birnen ist der Ernteeinbruch vergleichbar.
4. Schminken ist teuer
Emmanuel Macron ist vergleichsweise jung, und er gibt sich auch sehr jugendlich. Trotzdem muss offenbar auch er sein Gesicht hin und wieder aufhübschen. In dieser Woche wurde bekannt, dass der französische Präsident in drei Monaten 26.000 Euro für eine persönliche Make-up-Assistentin ausgegeben hat. Bevor sich die französischen Steuerzahler beschweren: Das sei zwar teuer, hieß aus dem Élysée-Palast, aber nicht so teuer wie bei seinen Vorgängern.
5. Hessen hat mehr Geld als Berlin
Am Jakob-Kaiser-Platz in Berlin-Charlottenburg hängen die Fahnen aller 16 Bundesländer, um Besucher*innen zu begrüßen. Eigentlich. Denn Hessen war zuletzt nicht vertreten. Die Flagge musste abgenommen werden, sie war von Wind und Regen zerschlissen, und der Bezirk wollte und konnte kein Geld für eine neue ausgeben – Haushaltssperre. Also spendete Hessen eine neue, 2,4 auf 4 Meter groß, um nicht als einziges Land nicht vertreten zu sein. Kosten: 150 Euro. Sebastian Erb
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