piwik no script img

das wichtigsteAnschlagserie im Irak

30 Tote bei neuem Selbstmordanschlag in Bagdad. Anschläge der letzten Tage fordern mehr als 250 Opfer

BAGDAD dpa/ap ■ Die Aufständischen im Irak setzen ihre Anschläge gegen die schiitische Bevölkerungsmehrheit mit unveränderter Härte fort. Drei Tage nach einer „Kriegserklärung“ der Terroristen sind bei einem Anschlag in einem schiitischen Vorort von Bagdad 30 Menschen getötet worden. Weitere 38 Menschen wurden verletzt, als auf dem Marktplatz von Nahrawan im Südosten der irakischen Hauptstadt am Samstagabend eine Autobombe explodierte. Am Mittwoch war eine Tonbandaufnahme aufgetaucht, auf der Abu Mussab al-Sarkawi den irakischen Schiiten angeblich den Krieg erklärt.

Zuvor hatten Aufständische erneut mehrfach die amerikanischen Besatzungstruppen angegriffen. In der Nähe des Gefängnisses Abu Ghraib westlich von Bagdad rammte ein Selbstmordattentäter mit seinem Auto einen US-Konvoi und zerstörte drei der Fahrzeuge. In derselben Gegend geriet ein zweiter US-Konvoi unter Feuer. Drei gepanzerte Fahrzeuge wurden beschädigt.

Nördlich von Bagdad töteten irakische Rebellen den kurdischen Parlamentsabgeordneten Faris Nassir Hussein. Auch sein Bruder und sein Fahrer kamen bei dem Überfall auf ihr Auto ums Leben. In Basra errichteten etwa 200 Aufständische Straßensperren und forderten mit automatischen Waffen und Granaten in den Händen die Freilassung von Scheich Ahmed Fartosi. Ihm werden Angriffe auf die Sicherheitskräfte der Stadt vorgeworfen.

Die vielen Anschläge, die in den vergangenen Tagen mehr als 250 Menschen das Leben kosteten, schockierten auch die islamischen Geistlichen. Schiitische und sunnitische Prediger riefen dazu auf, das Töten Unschuldiger zu beenden.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen