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De-Maizière-Matrix
betr.: „Catwalk des Innenministeriums“, taz vom 2. 8. 17
Bald kann man nur noch mit Maske auf die Straße gehen, wenn man auf geschützte Privatsphäre Wert legt – da Vermummung verboten ist, mit einer Feinstaubmaske gegen den Diesel-Dreck. Damit ist die Gesichtserkennung auch ausgehebelt. Schlimmer als die Rechtsverletzung von „oben“ ist die Tatsache, dass viele Bürger*innen das gar nicht schlimm, sondern sogar gut finden. Diese Leute sind geistig noch im Metternich’schen Feudalstaat zu Hause. Die Mehrheit der im 20. Jahrhundert geborenen Deutschen hat Angst vor der Freiheit. Sie sind lieber grundversorgte oder ausgebeutete Sklaven, solange sie, je nach Schichtenzugehörigkeit, jede Woche Fußball im TV anschauen oder Golf spielen dürfen. Irgendwann bekommen alle Chips implantiert. Aus Sicherheitsgründen. Dann leben wir beziehungsweise unsere Nachkommen, endgültig in der Matrix-Welt. DAGMAR SCHÖN, München
Zurückbringen?
betr.: „Wer hilft, wird plattgemacht“, taz vom 3. 8. 17
Wenn die „Retter“ die Flüchtlinge zurück an die circa 20 Kilometer entfernte nordafrikanische Küste bringen würden, statt sie fast 500 Kilometer nach Italien zu schippern, hätten wir diese Diskussion gar nicht. THOMAS MÄRZ auf taz.de
Das Kartenhaus
betr.: „Wer hilft, wird plattgemacht“, taz vom 3. 8. 17
Lasst euch nicht vom öffentlichen Diskurs einlullen; je länger dieses Geschachere von Politik und Justiz weitergeht, desto klarer wird doch, was nötig ist. Man kann diese Menschen nicht davon abhalten, ihre zerbombten, zerwirtschafteten, unterdrückten, ausgebeuteten Länder zu verlassen. Realitätsferne tut niemanden gut, denn irgendwann bricht das Kartenhaus ein, und meiner Meinung nach ist das schon geschehen. PEPE LE PEW auf taz.de
Mordet woanders
betr.: „Schweigen wäre falsch“, taz vom 3. 8. 17
Was macht Palmer so besonders? Dass er provoziert? Er ist nur einer von 12.000 BürgermeisterInnen, der Sarrazin der Grünen zwar, aber offenbarend ist, dass Palmer und seine Anhänger noch nicht mal ansatzweise sehen, was für eine rassistische Basis das Prinzip hat, ein Serienvergewaltiger solle doch besser afghanische Frauen vergewaltigen als deutsche. Nichts anderes steckt hinter der Behauptung, die Verbrechen könnten durch eine „rechtzeitige“ Abschiebung „verhindert“ werden.
Die Messerattacke von Hamburg hätte verhindert werden können, hallt es wieder durch die Medienlandschaft – man hätte den Täter nach Norwegen abschieben können. Wenn ich so was höre, wird mir schlecht. Als wäre eine Messerattacke in Oslo oder Trondheim irgendwie wünschenswerter?!
HANNIBAL CORPSE auf taz.de
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