: 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben
Lektionen
1. Venezuela wird weiter abgehängt
Das Interesse, nach Venezuela zu fliegen, dürfte bei den meisten Menschen derzeit ohnehin nicht so groß sein. Die Versorgungslage bleibt miserabel. Und politisch spitzt sich die Situation zu, seit Präsident Nicolás Maduro die Wahl einer Verfassunggebenden Versammlung durchgedrückt hat, die ihm seine Macht sichern soll. Aber es wird auch immer schwieriger, überhaupt ins Land zu kommen. Denn eine Airline nach der anderen setzt ihren Flugbetrieb dorthin aus, zuletzt Avianca, United und Aerolíneas Argentinas. Aus Sicherheitsgründen und weil es sich finanziell nicht lohnt. Obwohl zumindest das Tanken dort so billig ist wie nirgendwo sonst.
2. Männerclubs sind nicht gemeinnützig
Wenn ausschließlich Männer sich treffen, können sie das gern tun – nur gemeinnützig ist das nicht. Das hat der Bundesfinanzhof entschieden. Im konkreten Fall ging es um eine Freimaurerloge, die keine Frauen aufnehmen wollte. Das Urteil lässt sich prinzipiell aber auch auf Männerchöre übertragen. Und natürlich auch auf Frauenchöre, es geht ja um Gleichberechtigung. Folgt man dem Richterspruch, bräuchten die Chöre zumindest eine Quotenfrau oder einen Quotenmann. Die müssen dann auch nicht unbedingt mitsingen.
3. Das Fliegende Spaghettimonster ist kein echter Gott
Sie nennen sich „Pastafaris“, beten das „Monsterunser“ und tragen ein Nudelsieb auf dem Kopf. Aber sie haben keine Weltanschauung im herkömmlichen Sinne, so sieht es jedenfalls das Oberlandesgericht in Brandenburg/Havel. Der „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ darf das Land Brandenburg demnach auch untersagen, an Ortseingängen von Templin mit Schildern für seine wöchentlichen „Nudelmessen“ zu werben. Die Kirche will Rechtsmittel einlegen. Denn ihre Mitglieder fühlen sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt, wenn man ihren Glauben als Satire bezeichnet.
4. Die Bahn ist konkurrenzlos
Offiziell ist die Deutsche Bahn kein Monopolist mehr, jeder kann prinzipiell seinen eigenen Zug auf die Schiene bringen. Das ist aber nicht so einfach, zumindest im Fernverkehr. Jetzt ist wieder ein Unternehmen gescheitert. Locomore bediente die Strecke Stuttgart–Berlin mit orangefarbenen aufgemotzten 70er-Jahre-Waggons, das Startkapital kam per Crowdfunding. Aber das Bahngeschäft lohnte sich nicht, kein Investor gefunden, Insolvenzantrag. Dieser Zug ist abgefahren.
5. Kicker sind echter Luxus
Es ist eine Rekordablöse: 222 Millionen Euro zahlt Paris Saint-Germain an den FC Barcelona für den brasilianischen Fußballstar Neymar, 25, der inzwischen in Frankreich eingetroffen ist. Er hat einen Fünfjahresvertrag unterschrieben, die Merchandising-Produkte sind schon produziert. Irgendwie muss das Geld ja auch wieder reinkommen. Sebastian Erb
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