Aliens als Metapher für das Fremde

Kino Im City 46 in Bremen beginnt heute die Filmreihe „Ultimate Strangers“ mit neun Werken zum Thema Außerirdische

Die Frage lässt uns keine Ruhe. Sind wir die einzigen denkenden Wesen im Universum? Der Wissenschaftsjournalist Stefan Klein hat kürzlich in einem Interview gesagt : „Die Wahrscheinlickeit ist groß, dass sich Leben auch irgendwo anders entwickelt hat.“ Da wir keine Vorstellung von solch einer anderen Intelligenz haben, sind Aliens in Literatur und Film eine Spiegelungen unserer Ängste und Hoffnungen.

Die Filmreihe „Ultimate Strangers“ beginnt heute abend mit Ridley Scotts Horrorfilm „Alien“. Bei den inzwischen sieben Fortsetzungen wird der Alien-Mythos dann natürlich viel komplexer. Neben dem ersten wird mit „Alien: Covenant“ auch der bislang letzte Film der Serie gezeigt.

Die Idee, dass Aliens auch ganz anders aussehen und denken könnten als wir, wird in Andrej Tarkowskijs „Solaris“ aus dem Jahr 1969 so radikal durchgespielt wie selten. In diesem ältesten Film der Reihe, ist ein ganzer Planet ein denkendes Wesen, das mit den Menschen zu kommunizieren versucht, indem es ihre Wunschphantasien wahr werden lässt.

Und dann gibt es noch die guten Aliens: „E.T.“ war mit seinen großen Augen und kleinen Ärmchen dafür ein Prototyp. In der Filmreihe ist „Starman“ von John Carpenter ein gutes Beispiel dafür, wie einflussreich Spielbergs Zukunftsmärchen in den 80er-Jahren war. Auch hier muss der Außerirdische notlanden und wieder ist er auf die wenigen guten Menschen angewiesen, die ihm helfen. Nur diesmal verwandelt sich der Alien in einen gerade verstorbenen Menschen.

Aliens können Metaphern für fast alles sein, vor allem aber für das Fremde. In „Monsters“ von Gareth Edwards stehen sie etwa für die Angst der US-Bürger vor illegalen Einwanderern. In „Under the Skin“ von Jonathan Glaser ist Scarlett Johansson eine Männer jagende Außerirdische. Da geht es um die Angst der Männer vor der weiblichen Sexualität– auch ein sehr irdisches Thema.

Originell ist der Ansatz des dänischen Regisseurs Michael Madsen, der in „The Visit – Eine außerirdische Begegnung“ versucht, aus der Perspektive eines Außerirdischen zu erzählen. In der Dokumentation fragt er Wissenschaftler, Künstler, Politiker und sogar einen Anwalt, wie sie sich auf seine Ankunft auf der Erde vorbereitet haben. HIP

Filmreihe „Ultimate Strangers – Aliens als Inbegriff des Fremden“, ab 3.8. im City 46, Bremen