Unterm Strich:
Mit seinen avantgardistischen und surrealen Gedichten wurde John Ashbery zu einem der bedeutendsten US-Dichter der Gegenwart. Heute wird der Poet, der sich in seinen Arbeiten mit Bewusstseinserfahrungen und dem Zusammenhang von Chaos und Kunst auseinandersetzt, 90 Jahre alt. Seit mehr als 60 Jahren veröffentlicht der New Yorker Gedichte, die maßgeblich von seiner Liebe zur Musik inspiriert werden: „Mich begeistert die Musik des Gehirns, und die will ich mit Worten abbilden, oder das zumindest versuchen. Fast immer höre ich Musik aus meiner Plattensammlung während ich schreibe.“
Der deutsche Jurist und Bestsellerautor Ferdinand von Schirach hat sich als Festredner bei den Salzburger Festspielen mit großem Nachdruck gegen Volksentscheide ausgesprochen. „Der Volkszorn ist unberechenbar. Er kann jederzeit aufgestachelt werden“, sagte er vor illustren Gästen aus Kunst, Politik und Wirtschaft am Donnerstag in der Felsenreitschule. Vielmehr sollten die bewährten demokratischen Verfahren einer Politik der kleinen, korrigierbaren Schritte unbedingt weitergepflegt werden. Denn niemand sei im Besitz der Wahrheit, auch nicht die Wähler. „Unser einzig sicherer Halt sind die Verfassungen der freien Länder. Ihre Ausgewogenheit und Langsamkeit ordnen unsere schwankenden Gefühle. Sie lehnen Wut und Rache als Ratgeber ab“, so Schirach („Terror“). Die Bürger dächten, sie könnten besser entscheiden als die gewählten Politiker. Dabei sei die sogenannte Schwarmintelligenz nur ein neuer Begriff für die Tyrannei der Stärkeren. „Das Internet hat das Gefüge der Demokratien grundlegend verändert“, sagte Schirach.
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