: Keine Gewalt: Musik überschätzt
GRONAU dpa ■ Für den Einfluss von Musik auf die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen gibt es nach Experteneinschätzung keine wissenschaftlichen Belege. „Die Warnungen vor angeblich gewaltverherrlichender Musik sind übertrieben und nicht angemessen“, sagte Wilfried Breyvogel von der Universität Duisburg-Essen gestern bei einer Tagung zum Thema „Musik und Jugendgewalt“ in Gronau. Musik mit umstrittenen Inhalten könne statt dessen sogar stabilisierend auf Jugendliche wirken. Bei der Tagung in Gronau kamen neben Wissenschaftlern auch Polizei und Praktiker in der Jugendarbeit zu Wort.
Verbote oder eine Zensur von aggressiven, gewaltverherrlichenden Texten seien der falsche Weg, um dieser Musik zu begegnen, meinte Breyvogel: „Wichtiger ist es, dass sich Lehrer und Erzieher intensiv mit umstrittenen Titeln auseinander setzen, um die Symbolik hinter den Texten zu verstehen.“