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Unterm Strich

„Was weg ist, ist weg – und zwar für immer“, warnt der Grünen-Landtagsabgeordnete Wolfram Günther in der Leipziger Zeitung. Wie das Landesinnenministerium auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen mitteilte, sind in Sachsen seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 fast 5.000 Kulturdenkmale abgerissen worden. Laut dem Ministerium sei der Abriss dabei meist auf Stadtplanungsmaßnahmen und wirtschaftlich überforderte Privateigentümer zurückzuführen. Die Grünen hingegen bemängeln zu wenig Personal am Landesamt für Denkmalschutz und warnen vor einem enormen Geschichtsverlust. Günther erklärte, es habe nach einer Personalkürzung im Jahr 1994 an technischen Denkmälern, Bauernhöfen sowie Wohn-, Geschäfts- und Herrenhäusern zu bröckeln begonnen. Aktuell liegen der Denkmalschutzbehörde 15 Genehmigungen für weitere (Teil-)Abrisse von Kulturdenkmalen vor. Unter anderem geht es um die Papierfabrik Golzern, um deren Fortbestand schon seit Jahren gestritten wird. Die bauhistorisch und industriegeschichtlich bedeutsame Fabrik soll zugunsten des Hochwasserschutzes abgerissen werden, jedoch bezweifeln Bürgerinitiativen die zwingende Notwendigkeit der Maßnahme.

Berlin ist seit gestern wieder um ein architektonisches Schmuckstück reicher: nach siebenjährigen Renovierungsarbeiten wurde das Baugerüst vor der Fassade der Staatsoper Unter den Linden entfernt. Die Front des mit der lateinischen goldenen Giebelinschrift zu Ehren Friedrich des Großen verzierten Gebäudes strahlt nun wieder rosarot und ergänzt die Reihe der bestehenden und künftigen Prachtbauten am Lindenboulevard. Am 3. Oktober soll das Gebäude wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein, nachdem sich die Eröffnung zuvor aufgrund von Pannen, Unstimmigkeiten und Überraschungen bei der Renovierung um vier Jahre verzögert hatte.

Die Internationalen Filmfestspiele in Venedig beginnen zwar erst am 30. August, aber wer den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk erhalten wird, wurde gestern bekannt gegeben: Die Hollywood-Größen Jane Fonda und Robert Redford werden diese Auszeichnung am 1. September entgegennehmen können. Redford sei über Jahrzehnte hinweg mit einer Mischung aus Strenge, Klugheit und Anmut unübertrefflich geblieben, sagte Festivaldirektor Alberto Barbera laut Mitteilung. Fonda sei zugleich politische und soziale Aktivistin, Frauenrechtsikone und Sexsymbol gewesen, aber vor allem eine „Schauspielerin mit extraordinärem Erfolg“. Beide feierten im Kino gemeinsame Erfolge, etwa mit „Barfuß im Park“. In diesem Jahr sind sie im Net­flix-Film „Our Souls at Night“ zu sehen, der auf der Biennale vorgestellt wird.

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