Unterm Strich
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Paolo Villaggio Foto: imago

Der Schauspieler und Komiker Paolo Villaggio ist tot. Er starb am Montag im Alter von 84 Jahren. Ministerpräsident Paolo Gentiloni würdigte Villaggio als ein „außerordentliches Talent, das Generationen von Italienern ihre Ticks vorgeführt“ habe. Der Schauspieler aus Genua erlangte in den 70er, 80er und 90er Jahren mit seiner Filmreihe „Fantozzi“ nationalen Ruhm. Ugo Fantozzi war ein frustrierter und inkompetenter Angestellter, der die oft ineffektive italienische Bürokratie widerspiegelte. Villaggio arbeitete auch mit Regisseuren wie Federico Fellini und Mario Monicelli zusammen. In Markus Imbodens „Heidi“-Verfilmung von 2001 spielte er den Großvater Alpöhi. 1992 wurde Villaggio beim Filmfest in Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Im Jahr 2000 würdigte ihn das Filmfestival von Locarno mit einem Goldenen Leoparden. Mit Villaggio verschwinde ein „großer Italiener, der in der Lage war, ein Bild des Landes zu zeichnen, in dem wir uns alle auf gewisse Weise wiedererkennen konnten“, erklärte Kulturminister Dario Franceschini.

Die Schriftstellerin Brigitte Kronauer erhält den mit 25.000 Euro dotierten Thomas-Mann-Preis 2017. Das teilte die Hansestadt Lübeck am Montag mit. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit der Erzählkunst Kronauers. Sie habe in Jahrzehnten ein großes Werk geschaffen, das durch Scharfsinn und Artistik zu den bleibenden literarischen Zeugnissen der Nachkriegszeit zähle, heißt es in der Begründung. Die 1940 geborene Schriftstellerin wurde unter anderem 2005 mit dem renommierten Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.

Mit einem Lehrstuhl an den Hochschulstandorten ­Weimar und Jena will die deutsche Unesco-Kommission die Erforschung von Musiktraditionen fördern. Am Montag wurde der Lehrstuhl für Transkulturelle Musikforschung an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar eingeweiht, wie die Bildungsorganisation der Vereinten Nationen mitteilte. Lehrstuhlinhaber ist der Musikethnologe Tiago de Oliveira Pinto. Der Unesco-Lehrstuhl am Gemeinsamen Institut für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und der Friedrich-Schiller-Universität Jena erforscht musikalische Darbietungen in ihren soziokulturellen, historischen und globalen Kontexten.