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Archiv-Artikel

Entwürdigender Präzedenzfall

Szenekundige Beamte der Frankfurter Polizei hatten im Vorfeld noch vergeblich gewarnt. Die Fans würden das als Provokation empfinden. Gemeint waren die geplanten Ganzkörperkontrollen. Am Samstag mussten sich dann 30 bis 40 Eintracht-Frankfurt-Fans in zwei eigens errichteten Zelten vor der Münchner Arena intensiven Leibesvisitationen unterziehen. Ein Präzedenzfall. Laut dem FC Bayern München sei die Aktion auf Initiative der Münchner Polizei entstanden und von der „neutralen Sicherheitsbeaufsichtigung“ des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) überwacht worden. Mit den Ganzkörperkontrollen wurde in München umgesetzt, was nach jüngsten Angaben von Vertretern der Deutschen Fußball-Liga eigentlich nur in einem Konzeptpapier den Vereinen im Dezember zur Diskussion gestellt werden sollte. Die Arbeitsgemeinschaft Fananwälte bezeichnete die Durchsuchungen nun als „rechtswidrig“. Der „Nordwestkurven-Rat“ der Eintracht reagierte auf die „in höchstem Maße entwürdigende Maßnahme“ mit „Fassungslosigkeit“. Der „zaghaft begonnene“ Dialog zwischen Fans, Vereinen und Politik werde damit „torpediert“, hieß es in einer Stellungnahme.