piwik no script img

Lob aus der Mottenkiste: Dichter Jan Wagner bekommt immerhin Geld

Foto: Nein-ein-Symbolfoto: imago

Der Lyriker Jan Wagner wird von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit dem doll renommierten Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet, ließ uns epd gestern wissen. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, denn es ist ja die ureigene Aufgabe alternder Bildungshüter, die Augenbrauen auf wichtig zu bauschen und literaturwissenschaftlich Profundes zu keckern, sobald ein Dichter von Format des Weges kommt. Der bekommt dann 50.000 Eier geschenkt, es gibt zur Verleihung lecker Schnittchen und alle sind’s zufrieden. Wenn nur diese verquarkten Begründungen nicht wären, die zwecks Preisgeldverwendungsnachweises aus der Akademie quallen, jene eher zufällig aufgetürmten Sprachbauklötzchen aus der Feuilleton-Kruschtelkiste. Diesmal wird Wagner „spielerische Sprachfreude“, ja „meisterhafte Formbeherrschung“ sowie „musikalische Sinnlichkeit“ und „intellektuelle Prägnanz“ unterstellt, beim nächsten Preisträger sind es dann „spielerische Sinnlichkeit“, wenn nicht sogar „musikalische Sprachfreude“, „meisterhafte Prägnanz“ und „intellektuelle Formbeherrschung“.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen