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Archiv-Artikel

Neuwahl unmöglich

Vorsitzender schließt Neuwahlen in der Jüdischen Gemeinde aus. Dafür gebe es keine Mehrheit mehr

Trotz schwerer interner Auseinandersetzungen wird es in der Jüdischen Gemeinde nach Einschätzung ihres Vorsitzenden Albert Meyer zu keinen baldigen Neuwahlen kommen. Sowohl im Vorstand als auch in der Repräsentantenversammlung dürfte dafür die Mehrheit mittlerweile fehlen, sagte Meyer. Die reguläre Amtszeit von Vorstand und Repräsentantenversammlung läuft Ende 2007 aus.

Der seit Anfang 2004 als Vorsitzender amtierende Rechtsanwalt hatte selbst bereits angekündigt, für keine weitere Amtszeit mehr zur Verfügung zu stehen. „In der Repräsentantenversammlung besteht keine Bereitschaft zu sachlicher Auseinandersetzung“, bekräftigte Meyer. Dabei verwies er unter anderem auf die hohe Zahl von zehn gegen Vorstandsmitglieder gerichtete Misstrauensanträge innerhalb der vergangenen neun Monate. In den 90er-Jahren hätte es dagegen innerhalb einer vierjährigen Legislaturperiode nur ein bis zwei Misstrauensanträge gegeben.

Zuletzt waren in der Gemeinde sowohl der Finanzreferent als auch die Vorsitzende der Repräsentantenversammlung zurückgetreten. Der Präsident des Zentralrates der Juden, Paul Spiegel, hatte am Wochenende den Zustand der Berliner Gemeinde als „Trauerspiel“ kritisiert. Unterdessen stellte er klar, dass sich seine Kritik nicht auf den Vorsitzenden Meyer beziehe. epd