Unterm Strich
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Der Piper Verlag hat rechtliche Schritte gegen die AfD Thüringen eingeleitet – mit Erfolg. Am vergangenen Freitag hat das Amtsgericht München eine einstweilige Verfügung gegen Björn Höcke und die AfD-Fraktion im Thüringer Landtag erlassen. Der Beschluss bezieht sich auf ein Verbot der Veröffentlichung eines Facebook-Eintrags, der ein gefälschtes Cover des kürzlich im Piper Verlag erschienenen Sachbuchs „Aufstehen statt wegducken“ von Justizminister Heiko Maas zeigt. Den ursprünglichen Untertitel „Eine Strategie gegen Rechts“ hatte die AfD zu „Eine Strategie gegen das Recht“ verändert. Höcke selbst hatte die Manipulation öffentlich als „hintersinnigen Scherz“, ein AfD-Sprecher als „Satire“ bezeichnet.

Der NDR hat die Zusammenarbeit mit der Jury für das „Sachbuch des Monats“ ausgesetzt, wie der Sender am Montagmorgen bekannt gab. Anlass dazu war massive Kritik an dem darin platzierten rechtsradikalen Pamphlet „Finis Germania“ des 2016 verstorbenen Historikers Rolf Peter Sieferle. Eine 25-köpfige Jury aus renommierten Kulturjournalisten und Wissenschaftlern von unter anderem Deutschlandradio, FAZ, Zeit und Spiegel hatte in der Juni-Ausgabe der Empfehlungsliste Sieferles „Finis Germania“ auf Platz 9 gewählt. Das Buch, das sich mit rechten Verschwörungstheorien beschäftigt, ist im Antaios Verlag des rechten Publizisten Götz Kubitschek erschienen. Nun hat der NDR, der die Liste gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung und dem Börsenblatt des Deutschen Buchhandels seit 15 Jahren veröffentlicht, eine „gravierende Fehleinschätzung der Jury“ eingestanden. Bis auf Weiteres wird die Liste von NDR Kultur nicht mehr veröffentlicht.

Der Theaterpreis des Bundes wurde in diesem Jahr an acht kleine und mittlere Bühnen vergeben. Zu den Gewinnern gehören unter anderem das Theater Naumburg und das E.T.A. Hoffmann Theater in Bamberg ebenso wie das Hamburger Lichthof Theater, die Berliner Sophiensaele und die Berliner Schaubude. Die Höhe der Dotierung orientiere sich an der öffentlichen Förderung der ausgezeichneten Theater, so bekommt das Lichthof Theater 50.000 Euro, die anderen Preisträger jeweils 115.000 Euro. Der Preis wird vom Bund in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts vergeben.