AUFSICHTSRÄTE
: Brüssel einigt sich auf Frauenquote

BRÜSSEL | Nach heftigem internen Streit wird Brüssel heute eine Frauenquote für Europas börsennotierte Unternehmen auf den Weg bringen: EU-Justizkommissarin Viviane Reding sicherte sich am Dienstag die Rückendeckung ihrer Kollegen, hieß es aus Diplomatenkreisen. Ihr Vorschlag würde den Firmen vorschreiben, bis 2020 Aufsichtsratsposten zu 40 Prozent mit Frauen zu besetzen – ihnen also bei gleicher Qualifikation den Vorzug zu geben. Wer sich daran nicht hält, soll mit Geldbußen bestraft werden – oder die Besetzungen sollen annulliert werden.

„Der Deal steht“, sagte ein Diplomat. Die notwendige Mehrheit im Kreis der 27 Kommissare sei dafür. Erst vor drei Wochen war Reding mit ihrem Vorstoß noch abgeblitzt. Um sich die Zustimmung zu sichern, kam sie ihren Kritikern entgegen: So sei die Androhung vom Tisch, auch für Vorstände eine Quote vorzuschreiben, hieß es. Auch sei der Sanktionskatalog entschärft worden, den die Regierungen anwenden sollen. Außerdem sollen Länder mit schon „effizienten Regelungen“ zur Frauenförderung von der Quotenpflicht ausgenommen werden. (dapd)