: Historische Spielstätten
KLASSIK Sehnsucht nach Tradition und Heimat
In der Sommersaison gehört es längst zum guten Ton, klassische Konzerte und Festspiele an außergewöhnlichen Orten zu veranstalten – beim „MDR Musiksommer“ in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (24. 6. bis 27. 8.) sind das neben Klöstern, Burgen und Gärten auch Kirchen und Dome, beim Schleswig-Holstein Musik Festival (1. 7. bis 27. 8.) gehören dazu Werften und alte Industriehallen, Schlösser, Herrenhäuser, Scheunen und Ställe. Historische Orte als Spielstätten – spiegelt sich darin auch unsere Sehnsucht nach Tradition und Heimat in unsicheren Zeiten wider? Der „KlassikSommer“ der Stadt Hamm läuft dieses Jahr jedenfalls gleich unter dem Motto „Sehnsucht | Heimat“ – widmet sich dabei Musik von Menschen, die sich als (Aus-)Wanderer von ihrer alten und der neuen Heimat inspirieren ließen. Zentrales Projekt des „KlassikSommers“ ist die Carmina Burana, gesungen von einem Chor, der SängerInnen vieler Nationalitäten und Flüchtlinge, die in Hamm eine neue Heimat fanden, zur Mitwirkung einlädt (22. 6. bis 22. 7.). Auch dass 2017 das 500. Jubiläum der Reformation begangen wird, schlägt sich im Sommerprogramm nieder, und das Land Brandenburg richtet sein Augenmerk ganz gezielt auf die musikalischen Spuren der Reformation. Denn die Kirchenmusik spielte in der protestantischen Kirche von Anfang an eine herausragende Rolle, was zu einer Blüte des Musiklebens von Luther bis Bach führte. Der Bogen der Veranstaltungen spannt sich von Lesungen über Chor- und Kammermusik, Sinfoniekonzerte bis zur Uraufführung eines Luther-Musicals in Schwedt (bis 18. 9.). Gespannt darf man auch auf die Bayreuther Festspiele sein (25. 7. bis 28. 8.) – im Vorjahr sorgte u. a. die viel kritisierte „Parsifal“-Inszenierung für Schlagzeilen.
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