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Archiv-Artikel

Medienticker

Willi Thomczyk (51), Star der RTL-Serie „Die Camper“, ist arbeitslos: Nachdem ihn das Bochumer Landgericht gestern wegen sexueller Nötigung zu einer Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung und einer Geldbuße in Höhe von 10.000 Euro verurteilt hatte, hat sich RTL von ihm getrennt. RTL-Sprecher Christian Körner kündigte gestern an, der Sender werde die Zusammenarbeit mit Thomczyk nicht fortsetzen. Über eine Ausstrahlung der bereits abgedrehten „Camper“-Staffel soll bis Jahresende entschieden werden. RTL beweist damit größeren Weitblick als seinerzeit der Sender ProSieben. Dieser nämlich hatte dem wegen Vergewaltigung angeklagten TV-Moderator Andreas Türck noch vor Abschluss des Verfahrens die Zusammenarbeit gekündigt. Türck jedoch wurde Anfang diesen Monats freigesprochen. Thomczyk hatte gestanden, Ende 2001 zwei Schauspielschülerinnen sexuell bedrängt und genötigt zu haben. Nun will er eine Sexualtherapie beginnen und sich aus der Jugendarbeit an seinem freien „Theater Kohlenpott“ zurückziehen. (dpa/AP/taz)

Wolfgang Hahn-Cremer (57), Vorsitzende der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), plädiert für mehr Beteiligung der Bürger an den so genannten Bürgermedien. „Die Offenen Kanäle müssen sich mehr öffnen“, sagte Hahn-Cremer gestern in Dortmund bei einer Tagung zur Zukunft der Bürgermedien in Deutschland. Mitunter schmorten sie im eigenen Saft. „Sie müssen die Leute da abholen, wo sie sind, und etwa in Schulen, Jugendzentren oder Altenheime gehen.“ Hahn-Cremer sprach von einer „Umbruchsituation“. „Wenn wir die Bürgermedien erhalten wollen, müssen sie sich verändern.“ In diesem Zusammenhang verwies er auf die Pläne der LfM, in NRW ein Qualitätszertifikat für die Sender einzuführen. Fördergelder sollen dann künftig verstärkt an die zertifizierten Sender gehen. In Deutschland gibt es insgesamt mehr als 300 Bürgerfunksender, Offene Kanäle, Radiowerkstätten, Campusradios und Ausbildungskanäle, in denen mehr als 20.000 Bürger mitarbeiten. Die Sender werden nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) täglich von rund 1,5 Millionen Menschen eingeschaltet. (dpa)