Unterm Strich
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Sie haben exakt und fantasievoll gearbeitet und sind daher verdient ausgezeichnet worden. Die Übersetzer Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel erhalten den Straelener Übersetzerpreis 2017 der Kunststiftung NRW. 25.000 Euro winken den beiden Autoren, die für ihre Neuübertragung des französischen Werks „Stilübungen“ von Raymond Queneau (2016, Suhrkamp) preisgekrönt werden. In „Stilübungen“ variierte Queneau einen kurzen Text über eine banale Rempelei in einem Pariser Bus durch verschiedene Stilarten in amüsante Geschichten. Heibert und Schmidt-Henkel „spielen so präzise wie übermütig mit den Formen des Sprechens und Erzählens und feiern damit den großen Reichtum unserer Sprache“, hieß es in der Jury-Begründung. Zugleich würdigt der Preis das Lebenswerk der beiden Übersetzer, die seit rund 30 Jahren aus verschiedenen Sprachen Literatur übertragen.

Ebenfalls freuen konnte sich Takis Würger bei der lit.cologne. Mit seinem Roman „Der Club“ (Kein & Aber) hat er den Debütpreis gewonnen. Am Samstagabend stellten er und die beiden NachwuchsautorInnen Fatma Aydemir und Tijan Sila im ausverkauften Depot 1 des Schauspiels Köln ihre nominierten Romanerstlinge vor. Die Mutter von Takis Würger hielt eine emotionale Rede. Die Wahl erfolgte dann per Zuschauerentscheid. Takis Würgers Roman ist eine raffinierte Kombination aus berührender Liebesgeschichte, Entwicklungsroman und Kriminalgeschichte in einem britischen Eliteclub.

Aller guten Preise sind drei. Auch Ballet-Choreograf John Neumeier wurde am Samstag in Stuttgart ausgezeichnet. Der 78-Jährige erhält den Erich-Fromm-Preis für sein künstlerisches Wirken und sein soziales Engagement. Dieser Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Intendant des Hamburger Balletts habe das Ballett zum Botschafter des Menschlichen gemacht und in seinen Choreografien gescheiterten Menschen eine große innere Würde verliehen.

Groß war auch Karl Marx als Philosoph und Theoretiker. Seine Geburtsstadt Trier muss jetzt entscheiden, ob sie auch eine riesige Marx-Statue anlässlich seines 200. Geburtstags aufstellen will. Die mehr als sechs Meter hohe Bronze-Skulptur ist ein Geschenk aus China und wird schon als „Mega-Marx“ betitelt. Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) gefällt das Werk: „Karl Marx ist einer der größten Bürger in dieser Stadt und wir sollten ihn nicht verstecken“, sagte er. Einige Trierer hatten dagegen Kritik an Größe und Aufstellort in der Nähe der Porta Nigra geäußert. Zurzeit steht dort zur Einstimmung ein Marx-Dummy aus Holz. Marx wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren und verbrachte seine ersten 17 Lebensjahre in der Stadt.