: Isebek-Initiative für Kompromiss
STADTPLANUNG Neubau an der Hoheluftbrücke wäre o.k. – wenn er nur dreistöckig wäre. Dem Bezirksamt ist das zu wenig. Es fordert direkte Gespräche
Zur Isebek-Bebauung laufen zwei Bürgerbegehren:
■ „Hände weg vom Isebek“ haben so viele Eimsbütteler unterschrieben, dass ein Bürgerentscheid fällig gewesen wäre. Der entfiel, weil die Bezirksversammlung den Beschluss übernahm. Die Ini wirft der Bezirksversammlung vor, das Bürgerbegehren nur zum Schein übernommen zu haben.
■ „Für die Respektierung des Bürgerwillens in Eimsbüttel“ heißt ein weiteres Begehren, mit dem sich die Initiative zu wehren versucht. Es blockiert Entscheidungen der Bezirksversammlung.
Die Bürgerinitiative „Hände weg vom Isebek“ hat Kompromissbereitschaft signalisiert. Wie sie jetzt mitteilte, würde sie sich mit einem dreistöckigen Neubau am Eingang des U-Bahnhofs Hoheluftbrücke abfinden. Zugleich will sie das betreffende Gelände aus dem in Arbeit befindlichen Bebauungsplan herausnehmen. So würde eine Blockade anderer Bauvorhaben vermieden – ein Entgegenkommen gegenüber erweiterungswilligen Geschäftsleuten.
Der Eimsbütteler Baudezernent Reinhard Buff hält den Vorschlag nicht für machbar. „Man müsste erstmal wieder miteinander reden“, kommentierte er das Kompromissangebot.
Um das Gebiet am Isebekkanal / Ecke Hoheluftbrücke streiten sich seit Sommer vergangenen Jahres Bürgerinitiative und Eimsbütteler Bezirksversammlung. Dort wollte eine breite Mehrheit die Ecke aufwerten: Der McDonalds-Pavillon am U-Bahnhof sollte abgerissen und stattdessen auf einer größeren Grundfläche ein siebenstöckiger Neubau – das „Hoheluft-Kontor“ – errichtet werden. Der Wendehammer am U-Bahnhof sollte zu einem Platz umgestaltet, das Ufergebüsch ausgelichtet und mit Stufen hinab zum Kanal versehen werden. Auch ein kleines Café war geplant.
Die Initiative droht mit einem Bürgerentscheid. Aus ihrer Sicht ist der Neubau überdimensioniert, die darunter geplante Tiefgarage dürfe keine Aus- und Einfahrt Richtung Isebek haben, um die ruhige Gegend nicht mit zusätzlichem Verkehr zu belasten. Das Gehölz entlang der Isebek sei ein „unverzichtbarer Teil des hamburgischen Biotopverbundes“ und dürfe daher nicht unterbrochen werden. Es müsse planungsrechtlich abgesichert werden.
Inzwischen dreht sich der Streit vor allem noch um den Neubau. Baudezernent Buff hält drei Stockwerke an dieser Stelle für zu niedrig, besonders angesichts des geplanten Schnellrestaurants im Erdgeschoss. „Es ist städtebaulich verkehrt, wenn man da eine flache Kiste hinsetzt“, sagt er. Der Neubau dürfe auch nicht zu klein sein, weil er den Abriss eines benachbarten Bunkers und den neuen Platz vor der U-Bahnstation mit finanzieren müsse. Dabei habe auch die Finanzbehörde als Eigentümerin ein Wörtchen mitzureden.
Der Vorschlag der Bürgerinitiative, das Gebiet rund um den Neubau aus dem Bebauungsplan herauszunehmen, würde nach Auskunft Buffs bedeuten, dass der Status Quo erhalten bleibt. Mit dem bestehenden Planrecht lasse sich der Bau des Kontorhauses nicht machen. GERNOT KNÖDLER