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Andere Ansprüche als vor einem Jahr

Einig war sich das Podium beim taz.salon „Junge Talente – wie Integration gelingt“ am Valentinstag, dass Bremen das Richtige will: Neu zugewanderte Kinder und Jugendliche haben einen Anspruch auf Teilnahme am Unterricht. Aber reine Harmonie herrscht trotzdem nicht: „Die Ansprüche sind andere als noch 2015, als es erst einmal darum ging, mit diesem großen Ansturm fertig zu werden“, sagte Bildungspolitiker Matthias Güldner (Grüne). Probleme gibt es zumal bei der Bildungsversorgung geflüchteter junger Erwachsener, sodass Marc Millies vom Flüchtlingsrat empfahl, nach bayrischem Vorbild das Recht auf Unterricht auf 21 Jahre auszudehnen. Bei den Jüngeren sieht es besser aus: „Jedes Kind bekommt einen Platz“, versicherte Scharajeg Ehsasian, die bei der Bildungsbehörde dafür zuständig ist, Kinder, die neu in der Stadt ankommen, so schnell wie möglich einem Vorkurs zum Spracherwerb und einer Regelschulklasse zuzuweisen: Sollten Kinder nicht erfasst worden sein, empfiehlt sie die Telefon-Hotline der Behörde: (04 21) 361 96 029. Barbara Schüll vom Betriebsrat der Stadtteilschule warnt, dabei die Kontinuität der Vorkurse zu vernachlässigen: Während deren Besetzung früher die vollen zwölf Wochen lang stabil geblieben sei, veränderten sich die Lerngruppen nun durch ständige Zu- und Abgänge. „Die verkommen zu Durchlauferhitzern“, so Schüll. Erziehungswissenschaftlerin Yasemine Karakasoglu, Erfinderin des Bremer Vorkursmodells, mahnte an, dass sich Schule auf kontinuierliche Zuwanderung einstellen und ihre Vorstellung vom Norm-Schüler überwinden müsse. (taz)

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