LeserInnenbriefe
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Aufmachen, Polizei!

betr.: „Polizist schießt, Mieter soll büßen“, taz.bremen vom 15. 2. 17

Ich finde die Situation gut geschildert. Klar ist es nachvollziehbar, dass die Bullen sich in dieser Situation bedroht fühlten. Auch das noch so geübte Auge kann innerhalb der kurzen Zeit nicht erkennen, ob es eine Schreckschusswaffe ist oder eine tödliche. Aber das ist doch keine Rechtfertigung, durch die geschlossene Tür zu schießen, ohne zu wissen, wer dahintersteht. Zumal sich die Bullen anscheinend auch nicht identifiziert haben. Statt zu schießen hätt man ja auch mal einfach „Aufmachen, Polizei“ rufen können. Beide Seiten haben Fehler gemacht und beide Seiten sollten ihre Strafen bekommen. TED, taz.de

Bitte nicht schießen

betr.: „Polizist schießt, Mieter soll büßen“, taz.bremen vom 15. 2. 17

Ich finde es unverantwortlich von dem Polizisten auf eine geschlossene Türe zu schießen. Dem Polizisten hätte klar sein müssen, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Unbeteiligten trifft. Vielleicht wäre auch ein Rückzug eine Option gewesen? Wenn auf einer Demo jemand aus der Menge eine Schreckschusspistole abfeuern würde, sollte die Polizei dann direkt und scharf in die Menge feuern? Ich denke, in Deutschland würde das nicht passieren. Dass der Mieter auch belangt wurde, ist sicher in Ordnung. Man feuert keine Waffe ab –ob scharf oder nicht –wenn man nicht sieht, auf wen oder was man feuert. EF, taz.de

Beide haben Fehler gemacht

betr.: „Polizist schießt, Mieter soll büßen“, taz.bremen vom 15. 2. 17

Der Polizist vor der Tür konnte nicht ahnen, was als Nächstes kommt. Wird wieder geöffnet und dann so richtig gefeuert? Da sich durch das Treppenhaus eine Blutspur zog, ist diese Annahme nicht wirklich aus der Luft gegriffen. Das mag furchtbar sein, weil die Folgen hier fatal waren. Tatsache ist dennoch, dass sich hier die Frage nach Henne oder Ei erübrigt, da unstrittig der Mieter zuerst schoss. Die Frage ist doch: Wenn ich Angst habe, dass der Pöbel zurückkommt, warum mache ich a) überhaupt die Tür auf? und b) warum bin ich bewaffnet? Dass das nicht zur Deeskalation führt, ist doch naheliegend. Auch wenn das einigen hier zu sehr um die Ecke gedacht ist: Ohne den ersten Schuss wäre die Siebzehnjährige nicht verwundet worden. Dass das Verfahren gegen den Polizisten eingestellt worden ist, mag einige erzürnen, ist aber in diesem Zusammenhang folgerichtig und sollte m. E. zum Nachdenken anregen, ob eine Bewaffnung „zum Hausgebrauch“ wirklich sinnvoll ist. LESEBRILLE, taz.de