260.000 auf einen Streich: Umweltministerin Hendricks keilt gegen Landwirte aus
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Foto: Auskeilerinfoto: Pierro Chiussi

Stand es noch im Mittelalter allein dem Adel zu, die Landbevölkerung auf der hauseigenen Scholle bis aufs Blut zu hänseln, darf heute sogar eine Bürgerliche wie Bundesumweltministerin Barbara Hendricks dieser noblen Obrigkeitsbeschäftigung frönen. Sogar mit beachtlichem Erfolg, wie die anlaufende Kampagne ihres Ministeriums mit dem Titel „Neue Bauernregeln“ beweist. Sie verweist mit wohlgesetzten Reimen („Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein“) die tumben Ackerkröten auf ihre nun einmal gottgegebenen Plätze. „Bundesumweltministerin verhöhnt 260.000 landwirtschaftliche Familienbetriebe“, musste gestern sogar ein alteingesessener Bauernbesitzer wie Michael Prinz zu Salm-Salm anerkennen, dessen Geschlecht seit dem Jahr 919 die Hintersassenvertretung Familienbetriebe Land und Forst e. V. leitet. Mit Hendricks landet zum ersten Mal eine Frau, eine Soze zumal, auf der ewigen Rangliste des Bauernbashings, die allerdings weiterhin vom beliebten Brutaltheologen Martin Luther („Man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen“) angeführt wird.