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Europas neue Grenzen

Foto: Kay Michalak

Zäune, Internierungslager, Kontrollen: Die EU verlagert die Abwehr von MigrantInnen in die afrikanischen Staaten. Dafür lockt sie mit Entwicklungshilfegeldern: 2,9 Milliarden Euro sind es seit dem Jahr 2000. Das ist das Ergebnis eines Rechercheprojektes der taz, das taz-Redakteur Christian Jakob am Dienstag auf einem taz-Salon im Kulturzentrum Lagerhaus vorstellte.

Auf der Website taz.de/migrationcontrol ist aufgearbeitet, was 25 JournalistInnen und WissenschaftlerInnen in 21 Ländern herausfanden: Zur Abwehr von MigrantInnen verlässt sich die EU auf Diktatoren, von der Aufrüstung afrikanischer Grenzen profitieren europäische Konzerne. Und: Verlierer sind die Afrikaner insgesamt.

Riadh Ben Ammar, der vor Jahren selbst von Tunesien nach Deutschland kam, sprach über die Folgen dieser EU-Politik: Wo es einst Bewegungsfreiheit innerhalb Afrikas gab, versperren nun Zäune und Kontrollen den Weg. Viele junge Menschen seien dabei einfach nur neugierig auf die andere Seite des Ufers. Die Hin- und Rückreise aber würde erschwert, das Mittelmeer zu einem Massengrab. Ammar forderte eine globale Bewegungsfreiheit.

Migrationsforscherin Nina Schwarz erklärte, dass Marokko als Transitland für die Migrationsabwehr der EU im Fokus steht. Auch die Bestrebungen, es zu einem „sicheren Herkunftsland“ zu erklären, hielten weiterhin an. Dabei sei die Menschenrechtslage in Marokko verheerend. jpb

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