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Pharmaindustrie nicht vergessen
betr.: „Alles auf eine Karte“, taz vom 7. 1. 17
Vielen Dank für „Alles auf eine Karte“! Mir ist es ziemlich genauso gegangen, nur ein Jahr früher. Wenn Svenja Bergt auf Seite 22 Versicherungen, Arbeitgeber, Forscher und Behörden auflistet, die alle versucht sein könnten, sich an dem „Schatz . . . der Gesundheitsdaten“ zu vergreifen, so möchte ich hier dringend die Pharmaindustrie hinzufügen. Über die Gesundheitsdaten an Informationen zu gelangen über behandelnde Ärzte, verordnete Medikamente und den Erfolg von Therapien, danach leckt sich diese Branche vermutlich schon jetzt die Finger – wenn sie nicht gar (Mit)verursacher des ganzen eGK-Wahnsinns ist.
Ein herausragendes, überaus spannend zu lesendes Buch zu den unvorstellbaren Methoden der Pharmabranche ist übrigens „Die letzte Flucht“ von Wolfgang Schorlau. MARKUS GLATZLE, Göppingen
Farbe bekennen
betr.: „Mehr Pink wagen“, taz vom 7. 1. 17
Dass Frauen von Männern fordern sollten, dass Männer Männer erziehen, finde ich richtig. Ich ärgere mich immer wieder, wenn Männer in Diskussionen über Belästigung von Frauen überhaupt nichts sagen, als ob es sie nichts anginge.
Ich habe es auch noch nie erlebt, dass einer mal davon berichtet, dass er selbst einem anderen Mann deswegen die Meinung gesagt hätte oder er gar interveniert hätte. Entweder herrscht ohrenbetäubendes Schweigen ihrerseits, oder frau muss sich so einen Quatsch anhören wie: „Du, ich bin Biolehrer, weißt du, da muss man verstehen . . .“ Als ob es keinen Unterschied zwischen Natur und Kultur gäbe, was „den Mann“ angeht.
Also, liebe Männer, lasst was von euch hören, wenn ihr damit auch nicht einverstanden seid, bekennt einfach mal Farbe.
MANUELA KUNKEL, Stuttgart
Paradoxe Situation
betr.: „Kein Stadtviertel wird zurückgelassen“, taz vom 10. 1. 17
In Deutschland herrscht schon eine paradoxe Situation. Aufgrund der Überalterung und fehlender Perspektive veröden immer mehr Regionen, Häuser stehen leer, Schulen und Kindergärten müssen geschlossen werden.
Da böte sich doch an, syrische Familien aufzunehmen, denn genügend Wohnraum wäre ja vorhanden. Und wenn gleichzeitig kräftig in die Infrastruktur investiert würde, könnten auch die BewohnerInnen vor Ort profitieren, zum Beispiel durch die Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten und der Verkehrsanbindung. Leider sind gerade in diesen Gegenden die Vorbehalte gegen „Ausländer“ besonders ausgeprägt. Es wäre daher wichtig, die Chancen der Zuwanderung auch für die Bevölkerung aufzuzeigen und den rechten Hetzreden etwas entgegenzusetzen. HELGA SCHNEIDER-LUDORFF, Oberursel
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