: „Vergessene“ Berufsverbote
Als Bundeskanzler Willy Brandt und die Regierungschefs der Bundesländer 1972 den sogenannten Radikalenerlass beschlossen, hatte das schwerwiegende Folgen: Bundesweit wurden in den folgenden Jahren rund 1,4 Millionen Personen überprüft und circa 1.100 von ihnen der Eintritt in den oder das Verbleiben im öffentlichen Dienst verwehrt. Betroffen waren nicht nur Mitglieder „radikaler“ Parteien, sondern auch parteilose Personen. Um dieses unrühmliche Kapitel bundesdeutscher Nachkriegsgeschichte vor dem Vergessen zu bewahren und vor allem die jüngere Generation über den Radikalenerlass und seine Auswirkungen zu informieren, wird am Donnerstag im Haus der Demokratie und Menschenrechte eine Ausstellung zum Thema eröffnet, die auch die parallel verlaufene Entwicklung der Inlandsgeheimdienste beleuchtet. Diese lieferten den Behörden durch Bespitzelung Grundlagen für Kriminalisierung und dann auch für die Berufsverbote.Donnerstag, 12. JanuarGreifswalder Str. 4, 19 Uhr. Bis 8. Februar. Mo.–Sa. von 10 bis 17 Uhr geöffnet
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen