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5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Das Sterben geht weiter

Wer dachte, mit dem Ende von 2016 sei auch das Promisterben vorbei, hat 2017 unterschätzt. Die erste erschütternde Todesnachricht erreichte uns diese Woche aus der Tierwelt. Mit J2 – liebevoll auch „Granny“ genannt – starb der wohl älteste Orca der Welt. Das Weibchen wurde 105 Jahre alt und führte einen Familienclan aus 25 Killerwalen an, der vor der US-Westküste lebt. Im Oktober wurde die Matriarchin letztmals gesehen. Jetzt tauchte ihre Familie wieder auf, Granny fehlte. Forscher gehen davon aus, dass sie tot ist.

2. Wie viel der Fisch kostet

Ebenfalls verstorben ist der 212 Kilogramm schwere namenlose Tunfisch, der in Tokio bei der berühmten Neujahrsauktion verkauft wurde. Alles, was man in Japan im neuen Jahr zum ersten Mal macht, gilt als Glückssymbol. So auch die Fischauktion, weshalb sie regelmäßig zu Rekordsummen führt und als Werbeaktion genutzt wird. Den Zuschlag erhielt Kiyoshi Kimura von der Sushi-Kette Sushizanmai. Und endlich kennen wir die Antwort auf die musikalische Frage von Scooters „How much is the fish“: 74,2 Millionen Yen, umgerechnet 603.000 Euro.

3. Apple kuscht vor China

Und wo wir schon in Asien sind: Die Chinesen sind jetzt noch ein wenig mehr von der Welt abgeschottet. Denn Apple hat die chinesische Version der App der New York Times aus dem App-Store verbannt und sich so zum Erfüllungsgehilfen des Regimes gemacht. Der Konzern teilte mit, man sei einem Gesuch der Pekinger Behörden gefolgt, da die App gegen „lokale Vorschriften“ verstoße. Die Times kritisierte diese Zensur als „Teil eines breiter angelegten Versuchs, Leser in China am Zugang zur unabhängigen Berichterstattung der New York Times über dieses Land zu hindern“.

4. „Mein Kampf“ ist ­Bestseller

Leser in Deutschland stürzen sich auf die kommentierte Edition von Adolf Hitlers „Mein Kampf“. Ein Jahr nach Erscheinen hat sich das Buch 85.000 Mal verkauft, demnächst kommt die sechste Auflage raus. Ein Bestseller wider Willen. „Diese Verkaufszahlen haben uns überrollt, damit konnte wirklich keiner rechnen“, sagte der Direktor des Institutes für Zeitgeschichte, Andreas Wirsching. Das Institut hatte die kommentierte Version von „Mein Kampf“ im Januar 2016 veröffentlicht.

5. Der Dschungel ist ­menschenverachtend

Huch, schon wieder Januar. Und damit wieder Zeit fürs RTL-Dschungelcamp, das nächsten Freitag startet. Seit dieser Woche sind die Teilnehmer bekannt – eher unwichtig. Spannender: Schon vor dem Start gibt es die erste Absage: Nastassja Kinski, Tochter von Klaus Kinski, kannte laut Bild die „menschenverachtende“ Sendung nicht, als sie unterschrieb. Ein Anwalt soll sie jetzt aus dem Vertrag rausholen, ihr drohen 30.000 Euro Strafzahlung. Davon hätte sie sich immerhin gut zehn Kilo von dem teuren Tunfisch kaufen können. Paul Wrusch

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