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Archiv-Artikel

Uldall neuer Mediensenator

Um den Standort Hamburg weiter zu stärken, wandern IT- und Medienkompetenzen zur Wirtschaftsbehörde. Dadurch sollen mehr als 100.000 Arbeitsplätze gesichert werden

Gunnar Uldall (CDU) wird Mediensenator. Um den Medien- und IT-Standort Hamburg zu stärken, sollen alle Kompetenzen in diesem Bereich zukünftig in der Wirtschaftsbehörde gebündelt werden. So übernimmt Uldalls Amt ab Januar 2006 von der Finanzbehörde und der Senatskanzlei die Zuständigkeiten für die „Hamburg Marketing GmbH“, für die Online-Präsenz hamburg.de sowie für den Bereich „Rundfunk- und Presserecht der neuen Medien“. Dies beschloss gestern der Senat.

Ziel der Kompetenzverlagerung ist die Stärkung des Medienstandorts Hamburg, der nach Uldalls Bewertung bundesweit noch immer führend ist. Mehr als 100.000 Beschäftigte arbeiten nach Erhebungen der Wirtschaftsbehörde in über 17.000 in diesem Berufsfeld angesiedelten Unternehmen: über 60.000 in der Medienwirtschaft, 45.000 im Bereich der Informationstechnologien.

Weil beide Sektoren durch die fortschreitende Digitalisierung zunehmend zusammenwüchsen, erkennt Uldall in dieser „Medienkonvergenz“ eines der wichtigsten Wachstumsfelder der Stadt. Und da die befürchtete Abwanderung wichtiger Medienfirmen – etwa AOL oder Warner Music – nach Berlin verhindert wurde, sieht er Hamburgs Position als „Medienhauptstadt der Republik“ nicht gefährdet.

Zur zusätzlichen Attraktivitätssteigerung will Uldall neben branchenübergreifenden Förderangeboten ergänzende Instrumentarien wie das Programm „Avale für die Filmwirtschaft“ anbieten: Mit Bürgschaften von bis zu 800.000 Euro pro Streifen will der Senat dazu beitragen, dass Filmprojekte nicht an Liquiditätsengpässen scheitern. Für Uldall auch eine Antwort auf die Kritik an der im Vorjahr beschlossenen und teilweise wieder zurückgenommenen Kürzung der Filmförderung.

Daneben soll das neue Musikgründerzentrum „Karostar“ ab 2006 mehr als 30 Existenzgründern aus der Musikbranche dabei helfen, die schwierige Anfangsphase zu meistern. Außerdem in Planung: Ein „House of Design“ in der Hafencity, das der Senat mit einer Anschubfinanzierung zu unterstützen will.

Der GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Farid Müller begrüßte die Kompetenzbündelung als „klugen, aber längst überfälligen Schritt“. Allerdings fehle der Stadt jedes „medienpolitische Konzept“. Marco Carini