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Künast erstattet Anzeige wegen Fake-News

PROPAGANDA Facebook-Nutzer hatten der Grünen-Politikerin ein falsches Zitat zugeschrieben

BERLIN epd | Die Grünen-Politikerin Renate Künast geht per Strafanzeige gegen eine Falschnachricht bei Facebook vor. Der Bundestagsabgeordneten war auf diversen Seiten wie „Widerstand deutscher Patrioten“ ein erfundenes Zitat zugeschrieben worden. Demnach soll sie über den mutmaßlichen Studentinnen-Mörder von Freiburg gesagt haben: „Der traumatisierte junge Flüchtling hat zwar getötet, man muss ihm aber trotzdem helfen.“ Die Falschnachricht war mit der Quelle Süddeutsche Zeitung versehen worden.

Wie das Internetportal der Zeitung am Sonntag berichtete, erwägt auch die Chefredaktion des Blattes juristische Schritte. Laut sueddeutsche.de könne als Urheber oder zumindest einer der ersten Verbreiter des Bild-Posts ein Schweizer Rechtsaußen-Populist angenommen werden. Er habe das erfundene Zitat am 4. Dezember von Wien aus verbreitet und mit der Überschrift „Krank oder?!?“ versehen. Am 7. Dezember sei der Eintrag gelöscht worden.

Künast habe Strafanzeige gegen die Betreiber der „Widerstand“-Seite sowie gegen unbekannt erstattet, berichtete am Wochenende zunächst der Spiegel. Sie forderte laut dem Magazin, sogenannte Fake News müssten künftig umgehend nach Meldung gelöscht werden. Auf Forderungen der Süddeutsche-Chefredaktion nach Löschung des Posts habe Facebook bis zum 7. Dezember nur mit vagen Ankündigungen geantwortet, heißt es bei sueddeutsche.de.

Laut dem Spiegel will die CDU ihre Wahlkampfbeobachter mit dem Aufspüren falscher Nachrichten im Internet beauftragen. „Das Phänomen Fake- News könnte auch im Bundestagswahlkampf eine große Rolle spielen“, sagte Generalsekretär Peter Tauber dem Bericht zufolge mit Blick auf das nächste Jahr.

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