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Einblick(651)

Marlen Letetzki, Künstlerin

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

„Vitales Echo“ im Künstlerhaus Bethanien ist eine Ausstellung von Bernd Koberling und einiger seiner ehemaligen Student_innen. Mir kommt es vor, als wäre es etwas Besonderes in Berlin, Malerei so viel Raum zu geben. Die alte Nationalgalerie ist auch immer wieder wundervoll. Ich sehe einfach wahnsinnig gerne Malerei.

Welches Konzert oder welchen Klub kannst du empfehlen?

Das letzte Konzert war im Sommer von Die Antwoord. Wenn ich größer wäre, hätte ich es sicherlich noch besser gefunden. Früher fand ich das Golden Gate toll, jetzt weiß ich nicht mehr. Eigentlich gehe ich sehr selten in Clubs und wenn, dann lasse ich mich von meinen Freund_innen mitnehmen. Auf dem Tempelhofer Feld spazieren zu gehen, ist immer empfehlenswert.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Zurzeit lese ich mehrere Bücher. „Die Existenz der Welt“ von Reinhardt Grossmann ist eine fabelhafte Ontologiezusammenfassung. Kürzlich habe ich auch wieder einige Bücher von Amélie Nothomb begonnen, die ich vor zehn Jahren unendlich schätzte, dann vergaß und nun erneut, vielleicht aus Nostalgie, lese. „Die Brüder Karamasow“ werden mich wahrscheinlich noch eine ganze Weile begleiten. Außerdem mag ich die Apotheken Umschau, vor allem wegen der Rätselseiten.

Was ist dein nächstes Projekt?

Das Wort „Projekt“ passt nicht zu meiner Arbeitsweise. Das hört sich nach Plan mit Anfang und Ende an. Es ist eher so, als hätte ich visuelle Ahnungen, manchmal nicht einmal das. Dann muss ich mich spontan überraschen oder warten. Momentan, nach einer langen, intensiven Arbeitsphase, habe ich mir eine Pause verordnet. Abgesehen davon denke ich darüber nach, eine Decke zu häkeln.

Zur Person

Marlen Letetzki,*1990 in Weimar, studierte 2009–2015 an der UdK Kunst bei Pia Fries, Gregory Cumins, Christine Streuli sowie am Chelsea College of Art and Design London und zeitgleich an der HU Berlin Philosophie/Ethik. Ausstellungen u. a. bei Apartment Draschan + Instant Edition (2016), Galerie Christine König (2016), Arndt (2015), M1 (2015, Solo), Camberwell Space (2011). Aktuell ist ihre Malerei im Haus am Lützowplatz zu sehen (s. o.).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Den Adventskalender morgens zu öffnen. Ich wünsche mir schon seit einer Ewigkeit einen Ganzjahresadventskalender.

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