WNTRP: Die Geister, die er rief: Christopher Klines Puppentheater
Mit Martin Van Buren, dem 8. Präsident der USA, hat Christopher Kline eine Gemeinsamkeit: Beide sind in der Kleinstadt Kinderhook im Staat New York geboren. Für Kline Grund genug, sich mit Geschichte, Mythen und kulturellem Gedächtnis seines Heimatortes auseinanderzusetzen. Und das in spezieller Form, als Community-Musical mit DIY-Pappkarton-Charme. „O.K.“ heißt das Langzeitprojekt – der Begriff soll sich tatsächlich aus Van Burens Spitznamen ableiten – doch in Ordnung ist recht wenig darin. Zumindest in der Episode, die Kline bei WNTRP als Video eines Puppentheaters auf die Bühne bringt. Darin zu sehen: Van Buren als charakterlose Pappmachéversion der beiden Alten aus der Muppetshow, wie er beim Verfassen seiner Memoiren von Geistern heimgesucht wird, vom Anführer einer Sklavenrevolte und einem Krieger der Cherokee, Überlebender des sogenannten Marsches der Tränen. Beispielhaft stehen sie für Leerstellen in der Geschichtsschreibung. Grandios ist, wie Kline sie ebenso komisch wie hintersinnig aufeinandertreffen lässt. BSH
Bis 21. 1., Mi.–Sa., 13–18 Uhr, Potsdamer Str. 91
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