Haus am Lützowplatz: Unter der Oberfläche: ausgezeichnete Meisterschülerinnen
72x41x35. So klein kann sich Aliénor Dauchez zusammenkrümmen. Die Künstlerin, eine von drei UdK-Absolventinnen, der in diesem Jahr der Meisterschülerpreis verliehen worden ist, bewies es ihrem Publikum bei der Eröffnung im Haus am Lützowplatz. Sie stieg in die hölzerne Box, die mit Schraubzwingen auf eben jene Maße reduziert werden kann, hinein in den selbst gewählten Käfig. Die Lust am körperlichen Experiment scheint typisch für die Künstlerin zu sein. So auch im Video „S’il avait trouvé la langouste bonne“, in dem sie hoch oben auf einer Leiter dem stürmischen Meer Proust vorliest.
Auch bei Ayami Awazuhara spielen Sprache und Buchstaben eine Rolle. Ihre „Landscape Charts“ setzen sich aus Strichen, Kreisen und Wörtern zusammen: Ocean, Green Bird, Iceberg. Dem Satz „The colour orange is named after the fruit orange“ sinnt sie per Video nach. Awazuhara erforscht Formen, Farben, kulturelle Prägungen und Zusammenhänge.
Marlen Letetzki indes, die dritte im Bunde, malt. Mit Öl auf Aluminium entstehen Motive, so zart, dass man fast fürchtet, sie könnten gleich wieder verschwinden. Mal wirkt es, als sei jemand mit dem Finger über beschlagene Scheiben gefahren, mal scheint sich die glatte Oberfläche in Nasen nach vorne zu wölben, mal flirren konturlose Objekte. BSH
Bis 8. 1., Di.–So., 11–18 Uhr, Lützowplatz 9
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