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Archiv-Artikel

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Die Libelle und das Nashorn Deutschland 2012, R: Lola Randl, D: Fritzi Haberlandt, Mario Adorf

„Die schrullige Autorin Ada sitzt mit dem betagten Filmstar Nino Winter in einem Hotel fest. Ihre von Langeweile getriebene Begegnung führt zu drolligen Rollenspielen und tiefsinnigen Fragen. Die kindlichen Fantasien und ein geheimnisvoller Mann machen aus den distanzierten Fremden letztendlich Freunde für eine Nacht. Regisseurin Lola Randl gelingt mit dem amüsanten Abenteuer zweier ungleicher Menschen ein erfrischend anderes Mann-Frau-Szenarium mit tollen Film-noir-Sequenzen als Gimmick.“ So das Lob in Cinema.

Müll im Garten Deutschland 2012, R: Fatih Akin

„Das türkische Bergdorf Çamburnu an der Schwarzmeerküste ist idyllisch gelegen. Seine Einwohner leben seit Generationen im Einklang mit der Natur, ernähren sich von Fischerei und Teeanbau. Doch oberhalb des Dorfes Çamburnu entsteht eine Mülldeponie. Und seitdem leidet das Dorf und mit ihm die Bewohner. Das Grundwasser ist verseucht, die Luft ist verschmutzt und jeden Tag wird mehr Abfall in die Grube geladen. Den Filmemacher Fatih Akin verbindet mit Çamburnu eine ganz persönliche Geschichte, denn das Dorf ist die Heimat seiner Großeltern. Als er vor Jahren wegen eines anderen Filmprojektes dort drehte, wurde er auf die Umweltkatastrophe, die das Dorf zu vernichten drohte, aufmerksam. Und so fing er an, das wachsende Leid der Bewohner und der Natur zu dokumentieren. Zu Wort kommen die direkt Betroffenen, die Teebauern, die Anwohner, der Bürgermeister des immer kleiner werdenden Dorfes, aber auch die Industrie und die Betreiber der Deponie, die stolz über Gesetzeslücken berichten. So entsteht ein umfangreiches Stimmungsbild, das von einer vorzüglichen Kamera dokumentiert, immer auch angenehme Zurückhaltung wahrt. Akin lässt die beunruhigenden und konsternierenden Bilder für sich sprechen.“ So die FBW in der Begründung ihres Prädikats „besonders wertvoll“.

Seven Psychopaths Großbritannien 2012, R: Martin McDonagh, D: Colin Farrell, Sam Rockwell

Ein Filmtipp im Berliner tip: „Ein trunksüchtiger Drehbuchautor und seine Freunde werden von einem psychopathischen Mafiosi gejagt. Er geht über Leichen, um seinen Schoßhund wieder zu bekommen, der von einem der Freunde entführt wurde. Hinreißend gespielte Kriminalfilm-Farce mit Traumbesetzung, Tiefsinn, witzigen Dialogen und makaberen Späßen.“

Das Venedig Prinzip Deutschland 2012, R: Andreas Pichler

Der filmdienst empfiehlt: „Tag für Tag strömen 60.000 Besucher durch Venedig, mehr Menschen, als die kollabierende Stadt überhaupt noch Einwohner hat. Wer kann, zieht weg, die anderen verschanzen sich hinter Spott und Zynismus. Hinter der touristischen Fassade bröckelt das öffentliche Leben; in 20 Jahren wird Venedig ein reiner Vergnügungspark sein. Eine stilistisch versierte Bestandsaufnahme über die Konsequenzen des Molochs Massentourismus, in der die Venezianer und ihr Alltag im Mittelpunkt stehen; das Versagen der Politik und die Machenschaften der Immobilien- und Finanzbranche bleiben hingegen weitgehend außen vor.“