Die Windmesse im Hafenschlick

STANDORTSTREIT Hamburg und Schleswig-Holstein wollen den Konflikt noch in diesem Jahr lösen

Die Lösung lautet: Behaltet eure Messe und nehmt unseren Schlick

In den Konflikt zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein über die Windmesse Husum und die Verklappung von Elbeschlick in der Nordsee kommt wieder Bewegung. Am morgigen Freitag treffen sich die Kontrahenten der Hamburger und Husumer Messegesellschaften zu einer erneuten Verhandlungsrunde.

Das erfuhr die taz.nord aus Kreisen des Hamburger Senats. Unter der Moderation von Uli Wachholtz, Präsident des Unternehmensverbandes Nord, soll eine Lösung für das hoch strittige Thema gefunden werden. Ein erster Einigungsversuch war Mitte September für „vorerst gescheitert“ erklärt worden.

Inzwischen aber verknüpft die in Kiel regierende Dänenampel das Thema mit der Lagerung von Schlick aus dem Hamburger Hafen vor der schleswig-holsteinischen Westküste in der Nordsee. Vor den Containerterminals Altenwerder und Tollerort haben sich Schlickberge angesammelt, die abgebaggert werden müssen. Schleswig-Holstein weigert sich bislang, eine im September abgelaufene Vereinbarung zur Verklappung von 600.000 Kubikmeter Hafenschlick vor Helgoland zu erneuern.

Unter dem Druck der Hamburger Hafenverwaltung Port Authority (HPA) ist der Senat nun zum Einlenken bereit. Es werde „noch in diesem Jahr eine Lösung für beide Fragen geben“, sagt ein Hamburger Insider. Und die lautet: Behaltet eure Messe und nehmt unseren Schlick.  SMV