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Archiv-Artikel

Eon Ruhrgas lenkt ein

Teilzugeständnis im Gasstreit: Der Konzern verpflichtet sich freiwillig, Lieferverträge künftig flexibler zu gestalten

DÜSSELDORF rtr ■ Eon Ruhrgas will seinen Kunden künftig neue Gaslieferverträge mit kürzeren Laufzeiten anbieten. Deutschlands größter Gasimporteur erfüllt mit dieser Selbstverpflichtung eine zentrale Forderung des Bundeskartellamts im Streit um die Öffnung des Gasmarkts.

Eon Ruhrgas wolle bei Neuverträgen mit Kunden, die mehr als 80 Prozent ihres Gases vom Unternehmen bezögen, in Zukunft nur noch zweijährige Lieferverträge abschließen, teilte ein Sprecher gestern mit. Stadtwerken, die mehr als die Hälfte ihres Gases von Ruhrgas bezögen, würden vierjährige Verträge angeboten. Diese Begrenzung der Vertragslaufzeiten hatte Kartellamtschef Ulf Böge seit langem gefordert. Er verspricht sich dadurch eine Stärkung des Wettbewerbs, weil auch neue Anbieter um die Kunden werben könnten.

Vorige Woche hatte Böge Gespräche mit Eon abgebrochen und erklärt, der Konzern sei zu keinen Zugeständnissen bereit. Er kündigte an, dem Marktführer Untersagungsverfügungen für einzelne Verträge zuzuschicken. Eine Eon-Ruhrgas-Sprecherin sagte, bislang sei noch keine solche Verfügung eingegangen.

Vom Kartellamt gab es gestern keine Stellungnahme zu dem teilweisen Entgegenkommen des Konzerns. Böge hatte zuletzt ausgeschlossen, sich auf weitere Verhandlungen einzulassen.

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