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Wie du und ich

betr.: "Ich bin halt furchtbar pingelig", taz vom 22. 10. 16

Liebe taz,

früher hatte ich das Gefühl, beim "Hausbesuch" am Wochenende werden Menschen wie du und ich porträtiert, solche, die meine Nachbarn sein könnten und von denen ich doch so wenig weiß. Und es gab da immer ein kleines Detail, das die Geschichten interessant gemacht hat: ihr Leben! Leider sind diese Reportagen in den letzten Monaten immer mehr zu Werbezwecken benutzt worden, siehe das Beispiel von Katja Lange-Müller.

Bitte, liebe taz, porträtiert diese Leute richtig, aber nicht unter dem Format des Hausbesuchs. Ich ärgere mich nämlich immer wieder und lese diese Berichte nicht mehr, wenn sich im Untertitel andeutet, dass es dem Marketing dienlich sein könnte.

SVENJA MACHT, Weimar

Gewollt

betr.: "Wer arm ist, wird im Alter ärmer", taz.de vom 26. 10. 16

Selbstverständlich haben Niedrigverdiener ein Problem mit Altersarmut, denn viele von ihnen landen erst im Niedriglohnsektor, nachdem sie ihre ursprünglich vernünftig bezahlten Jobs verloren haben, und dummdreist durch untertariflich arbeitende Leiharbeiter, Ein-Euro-Jobber etc. ersetzt wurden und in Hartz IV gelandet sind.

Hartz IV gibt es aber erst, nachdem private Altersvorsorge vorzeitig ausgezahlt und "abgelebt" wurde und wenn alle anderen Rücklagen aufgebraucht sind.

Private Altersvorsorge wird so zur Makulatur und zwar ganz gewollt vom Gesetzgeber aus.

Man kann sich doch so viel besser als Elite fühlen, wenn möglichst viele Menschen unter einem im Dreck liegen ...

MAINZERIN, taz.de

Zynismus pur

betr.: "Wer arm ist, wird im Alter ärmer", taz.de vom 26. 10. 16

Ich kann Frau Kipping nur zustimmen: Es ist Zynismus pur, wenn die Politik vor den Folgen ihrer eigenen Politik warnt – Niedriglohnsektor schaffen, Rentenleistungen kürzen und Pensionen unberührt lassen – Politiker die sich selber satte Alterspensionen gewähren und die Bevölkerung in die Altersarmut schicken ...

Der Armutssicherungsbericht sollte nicht mit unmöglichen Forderungen daherkommen und Niedrigverdienern Angst machen, sondern sollte bei der Politik dringlich eine machbare Lösung des Problems anmahnen – dafür werden diese Leute bezahlt. Das Ausland zeigt uns, dass es Lösungen gibt, wenn man die vielen deutschen Dogmen mal in Frage stellt und Konzepte erarbeitet, die auch die Pensionen der Politiker und der Beamten mit berücksichtigen!

GEORG MARDER, taz.de

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